Mineralogie / Petrographie
Die Petrographie oder Gesteinskunde untersucht und beschreibt das Vorkommen, die Zusammensetzung und das Gefüge der Gesteine und der in ihnen auftretenden Minerale. Sie benennt die Gesteine nach bestimmten Regeln und klassifiziert sie nach ihrer Entstehung, ihrer Zusammensetzung und ihrem Gefüge.
Die petrographischen Schwerpunkte der Geologischen Landesaufnahme in Hessen sind:
- Tertiäre Vulkanite des Vogelsberges
- Tertiäre Vulkanite der Rhön
- Paläozoische Vulkanite des Lahn-/Dill-Gebiets
- Kristallingesteine des Odenwaldes entlang der Bergstraße
Ein wesentlicher Bestandteil der geologischen Landesaufnahme ist die Sammlung und Dokumentation von Gesteinsproben in der Petrographischen Belegsammlung. Beim Material der Petrographischen Belegsammlung handelt es sich um Gesteinsproben abgeschlossener und veröffentlichter geologischer Karten, um Material, das bei Exkursionen und Begehungen im In- und Ausland zu Vergleichszwecken gesammelt wurde, um Belegmaterial zu Dissertationen sowie um Vergleichsmaterial und um Proben aus Sonderprogrammen des ehemaligen Hessischen Landesamtes für Bodenforschung.
Die petrographische Belegsammlung umfasst etwa folgenden Bestand:
- etwa 45 000 im Gelände genommene Gesteinsproben (Handstücke)
- etwa 37 000 mikroskopische Präparate (Dünnschliffe: nur etwa 0,025 Millimeter dicke Gesteinsplättchen auf Objektträgern)
- eine Datensammlung mit jeweils etwa 8 000 Haupt- und Spurenelementanalysen von Mineralen und Gesteinen
Unter den Gesteinsproben befindet sich auch die rund 300 Stücke umfassende Sammlung des ehemaligen Bergamts in Weilburg, die unwiederbringliche Dokumente des ausgegangenen Bergbaus auf Eisenerze im Lahngebiet und des Buntmetallbergbaus im Taunus birgt.
Die Belegsammlung wird im Bohrkernlager Hühnstetten-Limbach aufbewahrt und umfasst dort mehrere Hochregallager mit etwa 3.000 Gesteinsschubladen.