Radonmessung in privaten Räumen
Derzeit unterstützt das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) die Bemühungen des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) zur Umsetzung der Hessischen Landesradonstrategie. Dabei ist es insbesondere die Aufgabe des HLNUG, 750 Messpunkte für durchzuführende Radonbodenluftmessungen nach primär geowissenschaftlichen Kriterien (Geologie, Boden) zu bestimmen und, in Kartenform aufbereitet, der mit den Messungen betrauten Technischen Hochschule Mittelhessen zur Verfügung zu stellen.
Über diese Arbeiten hinaus versuchen wir in Begleitstudien Antworten auf folgende Fragen zu finden:
- Wie belastbar sind die Einzelmessungen? (Ansatz Wiederholungsmessungen)
- Wie groß ist die Schwankung der gemessenen Radonkonzentrationen in einer geologischen Einheit? (Ansatz viele Messungen in der gleichen Einheit)
- Welchen Einfluss haben Störungen auf die Radonkonzentration in der Bodenluft? (Ansatz Messprofile über Störungen)
- Können Zusammenhänge zwischen gemessenen Radonbodenluftkonzentrationen in verschiedenen geologischen Verbreitungsgebieten und der Radonkonzentration in erdberührenden Räumen abgeleitet werden (Erdgeschoss und Kellerräume)?
- Können Zusammenhänge zwischen gemessenen Radonbodenluftkonzentrationen im Bereich von tektonischen Störungen und der Radonkonzentration in erdberührenden Räumen abgeleitet werden (Erdgeschoss und Kellerräume)?
Im Zusammenhang mit den beiden letztgenannten Punkten besteht die Möglichkeit für Privatpersonen, die Arbeiten zu unterstützen und gleichzeitig auch einen Nutzen daraus zu ziehen.
Wir stellen auf Anfrage ein sogenanntes Radon-Exposimeter zur Verfügung, das in privaten Räumen an geeigneter Stelle für 12 Monate platziert werden kann. Das Radon-Exposimeter misst die durchschnittliche Radonkonzentration in dem Raum, in dem es ausgelegt wurde.
Wenn Sie Interesse an einer solchen für Sie kostenfreien Messung haben (Sie tragen nur das Porto für den Rückversand des Exposimeters), senden Sie bitte eine Nachricht an Radon HLNUG.
Zur erfolgreichen Durchführung der Messung sollten folgenden Informationen beachtet werden:
- Aufbewahren der Umverpackung nach der Entnahme des Exposimeters, da diese aus einer „radondichten“ Folie besteht. Diese Folie gewährleistet beim Rückversand des Exposimeters den bestmöglichen Ausschluss von Radonzerfällen, die nicht mit dem Messort am Auslageort, der Wohnung/ Haus in Verbindung stehen.
- Als Aufstellort empfehlen wir ein offenes Buchregal oder einen offenen Schrank oder die Oberseite eines Regals/Schrankes in einer Höhe von ca. 1,50 m – 2,00 m.
- Weiterhin ist eine Platzierung abseits von Lüftungsbereichen (Fenster, Haustechnik) empfehlenswert, um eine durch diese Randbedingungen möglichst unbeeinflusste Durchschnittskonzentration zu erhalten.
- Das Datum des Messbeginns sowie das Datum des Messendes ist sorgfältig zu notieren. Aus diesen Zeitangaben errechnet sich im Labor die durchschnittliche Radonbelastung während der Auslagedauer. Ohne diese Angaben kann keine Auswertung erfolgen. Außerdem ist die Exposimeternummer zu notieren, die zum einen auf der Verpackung als auch auf dem Exposimeter selbst eingetragen ist.
- Das Aufstelldatum zu Dokumentationszwecken kann schon vorab per E-Mail mitgeteilt werden. In diesem Fall erlauben wir uns das Setzen einer „Erinnerung“, mit der wir alle Teilnehmenden nach Ablauf der 12-monatigen Messdauer an die Rücksendung des Exposimeters und eines Fragebogens an das HLNUG erinnern können.
Nach der Rückgabe des Radon-Exposimeters an unsere Adresse zusammen mit dem Fragebogen lassen wir dieses anonymisiert auswerten und stellen nachfolgend das Ergebnis nebst einer Einschätzung unsererseits allen Teilnehmenden zur Verfügung. Gleichzeitig werden die Messergebnisse durch uns in den Kontext der zuvor beschriebenen Fragestellungen gesetzt. Eine Veröffentlichung von personenbezogenen oder personenbeziehbaren Informationen findet nicht statt.