Geoelektrik
Die Geoelektrik bedient sich der Messung des spezifischen Widerstandes von Gesteinen oder anderen Materialien über eine direkte Einspeisung von Gleichströmen oder sehr niederfrequenten Wechselströmen in den Untergrund.
Mit sehr unterschiedlichen Verfahren kann man die Verteilung des elektrischen Widerstands im Untergrund erkunden. Der elektrische Widerstand reagiert sehr empfindlich auf Eigenschaften wie Wassergehalt, Klüftung, Auflockerung oder Versalzung des Grundwassers. Elektrische Messungen werden deshalb vorteilhaft bei Fragestellungen, wo diese Größen eine Rolle spielen, eingesetzt. Ein modernes Verfahren ist die am HLNUG praktizierte geoelektrische Tomografie.
Dabei werden 48 Messelektroden in je 5 m Abstand ausgebracht, also eine Messlinie von 235 m Länge. Durch die Messung des elektrischen Widerstands zwischen jeweils 4 Elektroden in unterschiedlichen Positionen mit bis zu ca. 10 verschiedenen Längenerstreckungen lässt sich ein detailliertes Bild der Widerstandsverteilung im Untergrund ableiten.
Beispiel aus der Praxis
Dieses Beispiel zeigt das Ergebnis einer derartigen Messung in einem Basaltsteinbruch im Westerwald. Das Widerstandsbild zeigt hier deutlich den im Steinbruch abgebauten Basalt mit hohen Widerständen (>400 Ωm, violett-brauner Bereich) und darunter liegenden Ölschiefern, Relikten eines früheren Sees an diesem Ort, mit niedrigeren Werten unter 100 Ωm (blauer Bereich).