Hoher Meißner (Geotop-Ensemble)
Das tafelbergartige Plateau des Hohen Meissner stellt mit einer Höhe von 753 m ü. NN (Kasseler Kuppe) eine der markanten Höhenzüge im Nordosthessischen Bergland dar. Unter einer mächtigen, verwitterungsbeständigen Basaltdecke aus der Tertiärzeit befinden sich Gesteine der Triaszeit (Buntsandstein und Muschelkalk) sowie tertiäre Sedimente mit Braunkohlenlagen und sind so vor Erosion geschützt.
Der Hohe Meißner liegt zwischen dem herzynisch (Nordwest-Südost) streichenden Werra-Grauwackengebirge im Osten und dem Nord-Süd-verlaufenden Hessisch-Lichtenau-Altmorschener Graben, einem parallel zur Niederhessischen Tertiärsenke eingesunkenen Senkungsgebiet im Westen (Dersch-Hansmann et al. 1999). Der Alkaliolivinbasalt des Meißners ist in die rheinisch (Nordnordost-Südsüdwest) gerichtete Mulde zwischen beiden Elementen eingedrungen und später durch Reliefumkehr herauspräpariert worden. Er hat eine Ost-West-Verbreitung zwischen 0,5 und 2 km, eine Nord-Süd-Erstreckung bis zu 4, 5 km und eine Mächtigkeit bis 130 m (Kupfahl et al. 1979). Den unterlagernden, miozänen sandigen und tonigen Sedimenten (Frielendorf-Formation) sind bis zu 55 m mächtige Braunkohleflöze eingeschaltet, die seit dem 16. Jahrhundert bis zur Einstellung der Braunkohlenförderung im Jahr 1974 in zahlreichen Stollen, aber auch im Tagebau abgebaut wurden.
Gut ausgeschilderte und informative Wanderwege (u. a. der Kalbepfad, Eulenstieg, Knappenpfad) sowie der Prämienweg P1 führen über das durch den Bergbau geprägte Massiv, verbinden die zahlreichen Einzelgeotope wie z.B. den Basaltsteinbruch Bransrode, den Kalbesee, die „Stinksteinwand“ oder das Naturdenkmal „Kitzkammer“ und belohnen den Wanderer mit herrlichen Aussichten.