Hessens Dauermessstelle für Radon in der Bodenluft
Bei Einzelmessungen über einen kurzen Zeitraum oder einmalige tägliche Messungen ergeben sich Schwierigkeiten bei der Einordnung der Messergebnisse. Die Radonaktivitätskonzentration kann sich mitunter stündlich verändern. Daher lässt sich ohne Langzeitmessungen keine Aussage darüber treffen, ob das Messergebnis den Jahresmittelwert für den Ort der Messung repräsentiert oder in Relation dazu als eher hoch oder niedrig zu werten ist.
Vom HLNUG wurde eine Dauermessstation konzipiert, die eine Einschätzung ermöglichen soll, ob die Radonaktivitätskonzentration tages- oder jahreszeitlich beeinflusst ist. Zudem soll die Messstation Einflüsse durch die lokalen bodenphysikalischen und meteorologischen Begebenheiten aufzeigen. Dazu gehören zum Beispiel Temperatur, Luftdruck, Windgeschwindigkeit, Niederschlagsmenge und die Sonneneinstrahlung. Darüber hinaus kann die Bodenfeuchte einen wichtigen Einfluss auf die gemessene Radonaktivitätskonzentration haben.
Theoretisch steigt die Aktivitätskonzentration mit zunehmender Bodentiefe. In der Nähe der Oberfläche kann die Messung jedoch verfälscht werden, da die Bodenluft sich mit Luft aus der Atmosphäre verdünnen kann.
Zur Errichtung der Radon-Dauermessstelle wurde ein aktives Radonmessgerät (AlphaGuard DF2000) aufgestellt, das über eine Bodenluftsonde die Luft aus einem Meter Tiefe ansaugt und analysiert. Es misst selbstständig und ohne Unterbrechungen im 10-Minuten-Takt die Radonaktivitätskonzentration in der Bodenluft. Die Messstelle befindet sich bei Fürth im Odenwald auf einem vom HLNUG genutzten Grundstück, auf dem sich bereits auch eine Station des Luftmessnetzes Hessen und eine Erdbebenstation befinden.
Weitere Informationen sind im Jahresbericht zu finden