Weltwassertag 2025

Aktionstag am 22. März 2025 an der Rheinwasser-Untersuchungsstation in Mainz
Zum Tag des Wassers laden die Landesämter von Hessen und Rheinland-Pfalz Sie herzlich ein, die faszinierende Welt der Gewässerforschung kennenzulernen. Erleben Sie beim Besuch der Rheinwasser-Untersuchungsstation Mainz-Wiesbaden (RUSt) interessante Einblicke und interaktive Angebote für Groß und Klein! Die Station befindet sich direkt neben der Theodor-Heuss-Brücke in Mainz (Anfahrtsmöglichkeiten siehe unten).
Von 11 - 15 Uhr können Sie bei einer Führung einen Blick hinter die Kulissen unserer Station werfen und Wissenswertes rund um das Thema Gewässerschutz erfahren. Expertinnen und Experten erläutern Ihnen beispielsweise den Warn- und Alarmplan Rhein. Was passiert z. B. bei einer größeren Verunreinigung im Rhein? Wie wird dies in der Station gemessen?
Programm (11 - 15 Uhr)
Führung durch die Station
- Vorstellung der kontinuierlichen Messungen, Messprogramme und Analysen
- Hinweis auf Warn- und Alarmpläne
Aktionen für Groß und Klein
- Wasser Wissen – ein Quiz zum Erleben und Kennenlernen der Messstation am Rhein
- Grundwasser – mit einem Modell das Unsichtbare sichtbar machen
Machen Sie mit und kommen Sie vorbei! Wir freuen uns auf Sie!
Lage und Anfahrtsmöglichkeiten
Rheinwasser-Untersuchungsstation Mainz-Wiesbaden (RUSt)
Adenauer Ufer 10
55116 Mainz
Die Messstation befindet sich an der Uferpromenade unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke auf der Mainzer Seite (Direktlink zu Google-Maps).
Haltestellen in der Nähe (ÖPNV):
- Mainz Landtag
- Mainz Brückenplatz
- Wiesbaden-Mainz-Kastel Brückenkopf und zu Fuß über die Theodor-Heuss Brücke
Anfahrt mit dem PKW ist z. B. über die Rheinstraße (Mainz) möglich. Parkmöglichkeiten finden Sie im nahegelegenen Parkhaus Rheinufer (kostenpflichtig).
Motto 2025: „Glacier Preservation“ – Erhalt der Gletscher
Der diesjährige Weltwassertag macht sich den Erhalt und Schutz unserer Gletscher zum Motto. Gletscher sind wichtige Süßwasserquellen und speisen mit Schmelzwasser etliche Flüsse, wie den Rhein, dessen Ursprung im Gotthardmassiv der Schweizer Alpen liegt.
Die Auswertung der Wetterdaten zeigt über die letzten Jahrzehnte einen Anstieg der Lufttemperatur. So war das Jahr 2024 ein neues Rekordjahr. Deutschlandweit lag die Jahresmitteltemperatur bei 10,9 °C und somit 1,6 °C über dem Mittel der Klimareferenzperiode 1991-2020 (Deutscher Wetterdienst 2024). Gletscher verlieren an Masse durch Abschmelzung und Schneeverwehungen bzw. fehlenden Schnee und weniger Niederschlag. Dies führt längerfristig zu Änderungen der Wasserführung der Flüsse aus den Gebirgsregionen.
Folgen des Gletscherschwunds für Wasserhaushalt und Umwelt
Ein zusätzlicher Druck auf Wasser- und Landressourcen durch das häufigere Auftreten von Dürren, Hochwasser und Überschwemmung ist die Folge. Es kommt zu negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Wasserkraftsektor. Insbesondere die Binnenschifffahrt auf dem Rhein steht vor den Herausforderungen von Niedrig- und Hochwasserperioden.
Auch die physikalische und chemische Beschaffenheit der Fließgewässer wird durch hydrologische und meteorologische Gegebenheiten beeinflusst. Niedrigwasser, insbesondere in den Sommermonaten, führt zu kritischen hohen Wassertemperaturen und niedrigen Sauerstoffwerten. Die Entnahme von Kühlwasser und die Einleitung thermisch veränderter Wassermengen verschärfen die Niedrigwassersituation. Eine weitere Folge sind erhöhte Schadstoffkonzentrationen durch die fehlende Verdünnung. In den Jahren 2010 bis 2019 wurde am Mittelrheinpegel Kaub an Einzeltagen (meist 2018) ein Abflussanteil von bis zu 18% Gletscherschmelzwasser ermittelt (bfg 2021). Modellsimulationen zeigen, dass die Abflusskomponente, die aus der Gletscherschmelze stammt, am jährlichen Niedrigwasser in den Monaten April-Oktober des Referenzzeitraums 1981-2010 einen Anteil von ca. 30m³/s hatte und noch eine bedeutend stützende Rolle spielt. Dabei variieren die Abflusskomponenten von Jahr zu Jahr. In der fernen Zukunft 2071-2100 ist der Gletscherschmelzwasseranteil nicht mehr vorhanden, um sommerliche Niedrigwasser aufzuhöhen (CHR/KHR 2022) .
Bei Hochwasser und Starkregenereignissen können durch die gebietsweise Überschwemmung von Straßen und Landflächen z. B. Pestizide, Schwermetalle und weitere Chemikalien in die Gewässer gelangen. Einige Schadstoffe können bereits in geringen Konzentrationen die Umwelt und die menschliche Gesundheit gefährden.
Die Rheinwasser-Untersuchungsstation Mainz-Wiesbaden, eine von vielen Gewässergüte-Messstationen der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen, dient der kontinuierlichen Fließgewässerüberwachung. Wichtige Indikatorparameter wie pH-Wert, Sauerstoff, elektrische Leitfähigkeit und Wassertemperatur werden dort fortlaufend gemessen. Die Parameter unterliegen tageszeitlichen Schwankungen, steuern maßgeblich die biologischen und chemischen Prozesse im Gewässer und sind stark anthropogen beeinflusst. Die zeitlich hoch aufgelöste Untersuchung ist aus Vorsorgegründen und zur Beurteilung der Wasserqualität des Rheins gerade in Niedrig- bzw. Hochwasserphasen von besonderer Bedeutung. Eingebunden in Warn- und Alarmpläne dient die Messstation zudem der länderübergreifenden Abstimmung und Koordination bei außergewöhnlichen Gewässerbelastungen durch beispielsweise unfallbedingte oder unerlaubte Einleitungen mit Meldung an u. a. Wasserwerke, welche die Trinkwasserentnahme aus Fließgewässern wie dem Rhein steuern.
Eine ausgeglichene Wasserbilanz ist essentiell für unsere Fließgewässer. Der Erhalt als langfristig verfügbare Wasserressource ist bedeutend für Mensch und Umwelt und setzt den Schutz unserer Gletscher voraus.
Eindrücke vom Weltwassertag 2024

Informationsmaterial

Grundwassermodell
Was ist der Weltwassertag?
Der Weltwassertag ist ein Ergebnis der Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro. Er wird seit 1993 jährlich aufgrund einer Resolution der UN-Generalversammlung vom 22. Dezember 1992 begangen. Der von der UNESCO ins Leben gerufene Weltwassertag macht auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage aufmerksam. Der Weltwassertag lädt dazu ein, sich mit dem Thema Wasser intensiv auseinander zu setzen und ein höheres Wasserbewusstsein zu schaffen. Das Konsumverhalten des Menschen, sowie die Auswirkungen des Klimawandels belasten die Gewässer in vielfältiger Weise. Der Mensch muss lernen, weitsichtig und verantwortungsvoll mit den Wasserressourcen umzugehen. Hierzu gilt es Wasserressourcen zu erhalten und zu schützen.
Der Schutz oberirdischer Gewässer und des Grundwassers zählt zu den bedeutendsten Aufgaben der Umweltpolitik. Wasser ist unumstritten eine sehr wichtige Ressource und Lebensgrundlage für alle Lebewesen auf der Erde. Der Weltwassertag, jährlich am 22. März, weist auf die Bedeutung des Wassers für die Menschheit hin. Er steht in jedem Jahr unter einem anderen Motto. Die jährlich wechselnden Schwerpunktthemen werden durch die Vereinten Nationen festgelegt.
Wasser kennt keine Grenzen, die länderübergreifende Zusammenarbeit ist daher von zentraler Bedeutung. Auch der Rhein und die Gewässer in seinem Einzugsgebiet überschreiten nationale und internationale Grenzen. Staaten und beteiligte Bundesländer arbeiten deshalb im Sinne des Gewässerschutzes intensiv zusammen. So wird zum Beispiel die Rheinwasser-Untersuchungsstation Mainz-Wiesbaden in Mainz von Rheinland-Pfalz und Hessen gemeinsam betrieben.

Der Rhein bei Nackenheim (2018)
Wasser ist eine der Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Wasser dient als Lebensraum und ist wichtiges Lebensmittel. Wir nutzen unsere Fließgewässer in vielfältiger Hinsicht, zum Beispiel als wichtige Trinkwasserquelle, als Schifffahrtsstraße, zur Stromgewinnung sowie zur Be- und Entwässerung von Nutzflächen. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel müssen wir verantwortungsvoll mit unseren Wasserressourcen umgehen und unsere Gewässer schützen.
Informationen und Veranstaltungsunterlagen zu früheren Weltwassertagen des HLNUG finden Sie hier
UN-Wasserdekade
Wussten Sie, dass es neben dem Weltwassertag auch eine Wasserdekade gibt?
Sie wurde im Dezember 2016 von den Vereinten Nationen beschlossen, läuft seit dem 22. März 2018 und geht noch bis März 2028!
In zehn Jahren kann sich viel ändern

"Die Vereinten Nationen haben sich verpflichtet, ein Jahrzehnt lang den Fokus auf das Thema Wasser zu legen. Das sind zehn Jahre, um die nachhaltige Entwicklung voranzubringen. Zehn Jahre, um den bestehenden Programmen und Projekten neuen Schwung zu verleihen."
wateractiondecade.org (englisch)
Und mehr zu den Aktionen in Deutschland finden Sie auf der Seite des Bundesumweltministeriums unter BMUV.
Tipps zum Schutz von Trinkwasser

Als Mikroplastik werden feste und lösliche synthetische Polymere (Kunststoffe) bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Sie entstehen durch den Zerfall größerer Plastikgegenstände oder werden speziell in dieser Größe zur Anwendung in der Industrie (z. B. Kosmetik) gefertigt.
Mikroplastik belastet unsere Meere, Flüsse und Seen. Die Kunststoffe treiben im Wasser, lagern sich auf dem Grund ab oder werden durch Organismen aufgenommen und gelangen somit in unsere Nahrungskette.
Was kann ich tun?
- beim Kauf auf Kosmetik ohne Mikroplastik achten
- Kleidung ohne Kunststoffe tragen
- und ganz allgemein Plastikmüll vermeiden
Weitere Informationen:

In trockenen Sommermonaten mit wenig Niederschlag kann es passieren, dass es zu Einschränkungen bei der Entnahme von Wasser aus Brunnen und Fließgewässern kommt. Die Bewässerung von z. B. Pflanzen im Garten oder zu Hause ist somit gefährdet.
Was kann ich tun?
- Auffangbehälter für Regenwasser installieren
- Garten mit Regenwasser bewässern
- Regenwasser leistet auch als Spülwasser für die Toilette gute Dienste
Weitere Informationen:
Aktuelle Wasserständen der Fließgewässern in Hessen

Sonnenschutzmittel mit chemischen Lichtschutzfiltern können negative Folgen auf die in Gewässern befindlichen Organismen (wie z. B. Algen) haben. Substanzen, dessen negative Wirkungen belegt wurden, werden zum Teil verboten. Die Zahl der synthetischen Lichtschutzfilter steigt jedoch stetig und einige Stoffe stehen im Verdacht schädlich auf Organismen zu wirken.
Was kann ich tun?
- biologisch abbaubare Sonnenschutzmittel verwenden
- nach dem Eincremen mindestens eine halbe Stunde warten, bevor man ins Wasser geht
- lange UV-Shirts und -Hosen tragen und so ganz auf Sonnenschutzmittel verzichten
Weitere Informationen:

Die unsachgemäße Entsorgung von Medikamenten, Essensresten, Ölen, Fetten und Hygieneartikel (z. B. Feuchttücher oder Tampons) in der Toilette macht es den Abwasserbehandlungsanlagen immer schwerer alle Verunreinigungen zu entfernen. Rückstände von Arzneimitteln können meist nicht komplett entfernt werden und gelangen somit in die Fließgewässer, in den Boden und damit auch ins Grundwasser.
Was kann ich tun?
Medikamente werden hier entsorgt
Hygieneartikel gehören in den Hausmüll
Essensreste gehören in die Biotonne oder auf den Kompost
gebrauchte Speiseöle und Fette werden über den Restmüll entsorgt
gebrauchtes Motoröl kann an der Verkaufsstelle oder bei den kommunalen Entsorgungsbetrieben abgegeben werden
Weitere Informationen:

Die Versiegelung von Flächen vermindert die natürliche Grundwasserneubildung, da das Wasser, welches in Form von Niederschlag auf den Boden auftritt, nicht an Ort und Stelle in den Boden versickern kann. Es wird meist in die Kanalisation eingeleitet und kann bei kräftigen Niederschlägen zu einer Überlastung der Kanalisation führen und zu Überschwemmung von Straßen und Flächen beitragen.
Was kann ich tun?
- wasserdurchlässige Beläge einer vollständigen Versiegelung vorziehen
- versiegelte Flächen, wie z.B. Parkplätze oder Einfahrten, wieder entsiegeln (manche Kommunen fördern Entsiegelungen durch finanzielle Zuschüsse)
Weitere Informationen:
Hochwasser (Enstehung, Schutz, Vorhersage)

Pflanzenschutzmittel haben eine ökotoxikologische Wirkung auf Pflanzen und Organismen, weshalb ihr Einsatz in der Umwelt gut überlegt sein muss. Sie sollten daher immer im Fachhandel gekauft werden, da hier ausführlich über die verschiedenen Pflanzenschutzmittel beraten wird und auch alternative Mittel zu Chemikalien vorgestellt werden.
Was kann ich tun?
- auf die richtige Dosierung achten
- nur tatsächlich befallenen Flächen behandeln
- auf die richtige Witterung achten: trocken und nicht zu heiß (> 25°C)
- Pflanzenschutzmittel nur auf Gehölzen, Beeten und Rasenflächen verwenden (auf anderen Flächen wie z. B. Garagenzufahren oder Wegen ist die Verwendung nicht gestattet)
Weitere Informationen: