Niederschlag
Als Niederschlag definiert man in der Meteorologie Wasser, das in flüssiger oder fester Form aus der Atmospäre auf die Erde fällt. Niederschlagsdaten finden unter anderem Eingang in Niederschlags-Abfluss-Modelle, Ermittlung von Grundwasserneubildung, Hochwasservohersagen sowie Berechnungen in der Stadthydrologie (Kanalnetzberechnung, Auslegung von Regenrückhaltebecken).
Das Niederschlagsmessnetz in Hessen
Derzeit werden 69 Niederschlagsstationen im Rahmen des landeseigenen, hydrologischen Messnetzes betrieben. 58 Stationen sind mit Datenfernübertragung ausgestattet. Die aktuellen Daten dieser Stationen können im WISKI-Web im Themengebiet "Niederschlag" angeschaut und heruntergeladen werden. Weitere Niederschlagsstationen werden vom Deutscher Wetterdienst (DWD) betrieben. Im Webportal "Wetterextreme in Hessen" werden Niederschlagsdaten der Vergangenheit ausgewertet und interaktiv dargestellt. Über die Bereitstellung von Niederschlagsdaten finden Sie unten auf der Seite nähere Informationen.
Zuständig für den Bau und den Betrieb der Stationen sind die Regierungspräsidien. Die Daten finden Eingang in die Datenbank des HLNUG, auf die auch die Regierungspräsidien Zugriff haben. Im HLNUG werden die Daten für den Betrieb des Wasserhaushaltsmodell LARSIM verwendet. Es werden außerdem Auswertungen der Messwerte einzelner Stationen durchgeführt, welche in Berichten (wie z. B. im Wasserwirtschaftlichen Monatsbericht und im Gewässerkundlichen Jahresbericht) verwendet werden.
Die nebenstehende und zum Download verfügbare Karte gibt einen Überblick über die Niederschlagsstationen des Landes Hessen. Stand März 2021 werden an 58 dieser Stationen kontinuierliche Messungen durchgeführt. An 50 von diesen Niederschlagsstationen werden zusätzlich, mit einem Niederschlagsmesser nach Hellmann, Tagesmessungen erfasst (blaue Punkte in der Karte). An 11 Stationen werden nur Tagesmessungen aufgezeichnet (gelbe Punkte in der Karte).
Eine Tabelle mit den aktuellen Niederschlagsstationen steht ihnen nachstehend im XLS-Format zur Verfügung. Die Tabelle beinhaltet u. a. die Messstellennummer, die Rechts- und Hochwerte, die Geländehöhe, den Betreiber sowie Jahresangaben seit wann es Tagesmessungen gibt und seit wann kontinuierliche Messungen mit Datenfernübertragung vorhanden sind.
Tabelle der Niederschlagsstationen in Hessen [Stand: April 2021]
Der Niederschlagssimulator (NiedSim)
Mit dem stochastischen Niederschlags-Simulator NiedSim für Hessen können für jeden Punkt im Bearbeitungsgebiet synthetische Niederschlagszeitreihen in 5-Minuten-Auflösung erzeugt werden. Aktuell sind Zeitreihen für die Jahre 1961 bis 2012 simulierbar. Mehr Informationen zu dem Programm, Hinweise zur Nutzung und Kosten für die erzeugten Regenreihen hat das HLNUG für Sie zusammengestellt.
Projekt "KLIMPRAX-Starkregen"
In dem Projekt „KLIMPRAX – Starkregen und Katastrophenschutz für Kommunen“ wurde eine hessenweite Starkregen-Hinweiskarte erstellt, die eine erste Übersicht über die Gefährdungslage bei Starkregen gibt. Zusätzlich können kommunale Fließpfadkarten dabei helfen, gefährdete Gebiete in der Kommune selbst zu ermitteln. Beide Produkte helfen dabei, das Überflutungsrisiko in der Kommune zu analysieren, um nächste Schritte einleiten zu können.
Bereitstellung von Niederschlagsdaten
Das HLNUG stellt mit WISKI-Web und dem interaktiven Webportal "Wetterextreme in Hessen" zwei Plattformen bereit Niederschlagsdaten anzusehen und herunterzuladen. Je nach Fragestellungen und gewünschten Daten muss eine der beiden Plattformen gewählt werden. Nachfolgend werden die beiden Möglichkeiten näher erläutert.
WISKI-Web
In WISKI-Web können im Themengebiet Niederschlag Niederschlagsmengen, welche von Niederschlagsstationen erfasst wurden, als Stunden- / Tagessummen und Tagesmittel- / Summenlinien in Grafiken angezeigt werden.
Es ist möglich Grafiken und Daten herunterzuladen sowie Informationen zu den Stationen zu erhalten. Nachfolgend werden einzelne Funktionen und Besonderheiten dieses Bereichs für die Desktop- und Smartphone-Ansicht näher erläutert.
In WISKI-Web können die Niederschläge der letzten 6, 12 oder 24 Stunden in der Karte für vorhandene Niederschlagsstationen angezeigt werden.
Über die Themenleiste wird die Niederschlagsanzeige ausgewählt. In welcher Anzeige man sich befindet, erkennt man unter der Themenleiste beim Pfad (z. B. Start > Niederschlag-6h).
Wie bei allen anderen hydrologischen Größen, können Niederschlagsmengen abgewählt und wieder zugeschaltet werden. Abgewählte Symbole werden hellgrau dargestellt.
Kopieren der Tabellendaten zu der jeweilig angezeigten Grafik einer hydrologischen Größe funktioniert nur in der Desktop-Ansicht.
In der Smartphone-Ansicht können Daten nur über die Download-Seite heruntergeladen werden.
Um eine Tabelle für einen bestimmten Zeitbereich zu kopieren, müssen folgende Schritte durchgeführt werden:
- eine Station (Pegel) auswählen
- gewünschte Ansicht auswählen (befindet sich direkt über der Grafik). Im Themengebiet Niederschlag gibt es als Ansicht die Auswahl zwischen: 4 Tage (letzten 4 Tage), Monat (letzten 30 Tage) und Jahr (Auswahl einzelner Jahre möglich).
- Tabelle dazuschalten (falls diese noch nicht angezeigt wird). Hierfür muss das Symbol in der rechten oberen Ecke ausgewählt werden, welches wie ein Tabelle/Fenster aussieht.
- Symbol, welches wie ein Klemmbrett aussieht, auswählen (die Daten der Tabelle werden in einen Zwischenspeicher kopiert)
- Daten in eine andere Datei einfügen (z. B. über die Tastenkombination Strg+v)
Um eine Grafik für einen bestimmten Zeitbereich herunterzuladen, müssen folgende Schritte durchgeführt werden:
- Station auswählen
- Ansicht auswählen (befindet sich direkt über der Grafik). Im Themengebiet Niederschlag gibt es als Ansicht die Auswahl zwischen: 4 Tage (letzten 4 Tage), Monat (letzten 30 Tage) und Jahr (Auswahl einzelner Jahre möglich).
- Symbol mit dem Pfeil, welcher auf einen waagerechten Balken zeigt, auswählen (befindet sich in der oberen rechten Ecke)
- Je nach Browser oder Smartphone-Einstellung wird die Grafik direkt heruntergeladen oder man wird gefragt, ob man die Grafik herunterladen möchte.
Bei der Grafik handelt es sich um eine PNG-Datei.
Der Dateiname setzt sich aus der Hydrologischen Größe, dem Namen der Station, der Messstellennummer sowie dem Datum und Uhrzeit des Downloads zusammen (z. B. Niederschlag_Langgöns-Espa_2583211_20210929_090948). Auch in der Grafik sind diese Informationen enthalten.
Hinweis: Das Herunterladen von Grafiken ist in der Desktop- und Smartphone-Ansicht gleich.
Daten zum Download einer Station, wie z. B. Niederschlagsdaten der letzten 30 Tage als Tagesmittelwerte, stehen unter Download bereit und werden regelmäßig aktualisiert.
Um Daten herunterzuladen, müssen folgende Schritte durchgeführt werden:
- eine Station auswählen
- im Stationsmenü den Punkt Download auswählen (bei der Dektop-Ansicht befindet sich das Stationsmenü links, bei der Smartphone-Ansicht verbirgt sich das Menü hinter dem Pfeil (<) in der linken oberen Ecke - siehe Abbildungen unten)
- Datei auswählen (CSV- und EXCEL-Format stehen zur Verfügung)
- Je nach Browser- oder Smartphone-Einstellung wird die Datei dann direkt heruntergeladen oder man wird gefragt, ob man die Daten herunterladen möchte.
In den Dateien sind u. a. Angaben zum Betreiber, den Koordinaten und zum Erstelldatum enthalten.
Hier findet man Informationen wie z. B. Messstellennummer, Koordinaten und Betreiber.
Bei der Desktop-Ansicht muss man hierfür nach der Stationsauswahl rechts im Stationsmenü den Punkt Stationsinfo auswählen.
Bei der Smartphone-Ansicht muss man hierfür nach der Stationsauswahl das Stationsmenü hinter dem Pfeil (<) in der linken oberen Ecke öffnen und kann dann die Stationsinfo auswählen.
Anmerkung: Sowohl bei der Desktop-Ansicht als auch bei der Smartphone-Ansicht befindet sich im Stationsmenü ebenfalls in der linken oberen Ecke ein Pfeil (<). Mit diesem gelangt man zurück zur Startseite (nicht zur Stationsansicht).
Webportal "Wetterextreme in Hessen"
Im interaktiven Webportal "Wetterextreme in Hessen" werden Wetterdaten der Vergangenheit ausgewertet und interaktiv dargestellt. Gleichzeitig wird angezeigt, ob die Zeitreihen einen Trend aufweisen.
Für Klimastationen in und um Hessen lassen sich hier aktuelle und langzeitliche Klimainformationen abrufen. Hessen ist damit das erste Bundesland, das Statistiken über Wetterextreme einfach zugänglich und visuell ansprechend aufbereitet bereitstellt. Fragen wie z.B. "Gab es auch früher schon so extreme Niederschläge wie im letzten Sommer?", "Wann hatten wir den letzten richtig kalten Winter?", "Wann lag der meiste Schnee auf der Wasserkuppe?", können damit beantwortet werden.
Ca. 50 Klimastationen sowie ca. 300 Niederschlagsstationen in Hessen und seiner Umgebung. Als Datengrundlage der Klima- und Niederschlagsstationen dienen die Messungen der Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Zusätzlich werden ca. 30 Niederschlagsstationen aus dem hessischen Landesmessnetz, das vom HLNUG betrieben wird, verwendet. Die dargestellten Stationen messen (bis auf wenige Ausnahmen) seit mindestens 30 Jahren.
Für den gesamten Zeitraum ab Messbeginn können dargestellt werden:
- Jahressummen,
- Jahressumme (Abweichung),
- Quartalssummen,
- Monatssummen (Vergleich),
- Jahresgang,
- Jahr kumuliert,
- höchste Mehrtagessummen,
- Niederschlagstage nach Tagessumme,
- Längste Trockenperiode,
- Schneedecke (Anzahl in Tagen),
- Schneehöhe (Maximum) und
- Schneehöhe (Jahresgang).
Trends und Gleitende Mittel werden teilweise zu den ausgewählten Daten in den Diagrammen dargestellt.
Alle Diagramme können als PNG-, JPEG-,PDF- oder SVG-Datei heruntergeladen oder direkt ausgedruckt werden. Weiterhin können die Daten als CSV-Datei heruntergeladen werden.
Stationsdetails (z. B. Koordinaten, wichtige Informationen zur Station), Rekorde (z. B. größter Tagesniederschlag) sowie kurze Erläuterungen zu den einzelnen Diagrammen sind auf der Seite zu finden.