Benthische Kieselalgen und Wasserpflanzen
Gemäß der WRRL werden benthische Kieselalgen (auf der Gewässersohle wachsende Algen; meist als bräunliche Beläge auf Steinen und anderen Hartsubstraten sichtbar) und Wasserpflanzen (Makrophyten) als eine biologische Qualitätskomponente zur Bewertung des ökologischen Zustands von Gewässern herangezogen. Sie geben unter anderem Auskunft über die Nährstoffbelastung in den betrachteten Bächen und Flüssen.
Benthische Kieselalgen
Die benthischen Kieselalgen (benthische Diatomeen) weisen eine hohe Sensibilität gegenüber stofflichen Belastungen in Gewässern, speziell Überdüngungen, auf. Dabei sind sie insbesondere für die Phosphatbelastung in unseren Fließgewässern ein geeigneter Indikator. Die stoffliche Belastung der hessischen Gewässer zeigt die im Jahr 2018 angefertigte Masterarbeit mit der Erarbeitung einer Trophiekarte für Hessen einschließlich statistischer Auswertungen.
Zudem sind das Wachstum, die Dichte und die Art der Kieselalgen auch deutlich vom Grad der Sonneneinstrahlung abhängig. Eine gute Beschattung des Gewässers kann das Algenwachstum, also die Eutrophierungseffekte, mindern.
Die Überwachungsergebnisse der benthischen Kieselalgen aus den Jahren 2005 bis 2021 finden Sie in dieser tabellarischen Übersicht
Die silikatischen Mittelgebirgsbäche im Rheinischen Schiefergebirge wurden bisher zu streng bewertet (Referenz Diatomeentyp D5). Deshalb wurde in einem aktuell noch in Bearbeitung befindlichen LAWA-Projekt die Empfehlung ausgesprochen, dass diese Gewässerabschnitte mit der Referenz des Diatomeentyps D6 bewertet werden sollten. Wie die nachstehende Abbildung zeigt, verbessert sich hier das Ergebnis bei 148 von 227 Probenahmen.
In 2016 wurden zudem neben den Kieselalgen weitere benthische Algengruppen an insgesamt 34 Untersuchungsbereichen bewertet. Die Ergebnisse wurden in diesem Bericht zusammengefasst.
Wasserpflanzen
Wasserpflanzen (Makrophyten) findet man relativ häufig in naturnahen Buntsandsteinbächen (Fließgewässertyp 5.1) und in unseren Flüssen – einschließlich der strömungsberuhigten Altarme. Sie reagieren empfindlich auf Abflussschwankungen. Darüber hinaus ist diese Gruppe ein Indikator für die Nährstoffbelastung der Sedimente, welche sie als echte Gefäßpflanzen im Gegensatz zu den Algen mit ihren Wurzeln durchdringen.
Weiterführende Makrophytenuntersuchungen wurden im Rahmen einer Diplomarbeit zur Rolle der Makrophyten als Bewertungskomponenten und Untersuchung ihrer Vorkommen anhand von Nischenmodellierungen aus dem Jahr 2017 durchgeführt.
Die Überwachungsergebnisse Makrophyten aus den Jahren 2005 bis 2022 finden Sie in dieser tabellarischen Übersicht