Hydrogeologische Raumgliederung
Für die regionale Beschreibung der Grundwasservorkommen wurden in Deutschland durch die Staatlichen Geologischen Dienste (SGD) hydrogeologisch ähnliche Gebiete zusammenfassend abgegrenzt. Die der Systematik der hydrogeologischen Raumgliederung zugrundeliegenden Begriffe (Hydrogeologische Großräume/Räume/Teilräume/Einheiten) wurden durch die Unterarbeitsgruppe EU-WRRL der Ad-hoc-AG Hydrogeologie ausgearbeitet.
(Auf der Seite der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe BGR finden Sie die Hydrogeologische Raumgliederung und die Hydrogeologische Übersichtskarte von Deutschland.)
Die hessische Landesfläche hat Anteile an fünf hydrogeologischen Großräumen, neun hydrogeologischen Räumen und 25 hydrogeologischen Teilräumen, sie beinhaltet über 100 hydrogeologischen Einheiten.
Hydrogeologische Großräume sind große Bereiche der Erdkruste mit ähnlichen hydrogeologischen Eigenschaften und ähnlichen Grundwasserverhältnissen, die auf derselben geologischen Entstehungsgeschichte und einem einheitlichen tektonischen Baumuster beruhen.
Hydrogeologische Räume sind Bereiche der Erdkruste, deren hydrogeologische Eigenschaften aufgrund ähnlichen Schichtenaufbaues, ähnlicher geologischer Struktur, ähnlicher Morphologie und ähnlicher Grundwasserbeschaffenheit im Rahmen einer festgelegten Bandbreite einheitlich sind. Die Grenzziehung berücksichtigt, wo hydrogeologisch sinnvoll, die naturräumliche Gliederung der Physischen Geographie.
Hydrogeologische Teilräume sind einzelne oder mehrere hydrogeologische Einheiten, die einen regional einheitlichen Bau aufweisen. Die Grenzziehung berücksichtigt, wo hydrogeologisch sinnvoll, die naturräumliche Gliederung der Physischen Geographie.
Hydrogeologische Einheiten sind Gesteinskörper, die aufgrund ihrer Petrografie, Textur oder Struktur im Rahmen einer festgelegten Bandbreite einheitliche hydrogeologische Eigenschaften (also einheitliche Werte innerhalb einer hydrogeologischen Einheit für die hydraulische Durchlässigkeit, den geochemischen Gesteinstyp, die Hohlraumart, den Leitercharakter, die Gesteinsart und die Verfestigung) aufweisen und durch Schichtgrenzen, Faziesgrenzen, Erosionsränder oder Störungen begrenzt sind. Die Bandbreite, innerhalb der ein Gesteinskörper als homogen betrachtet wird, ist in starkem Maße vom Bearbeitungs- und Darstellungsmaßstab abhängig. Eine hydrogeologische Einheit kann bei Lockergesteinen aus einem einzelnen oder einem Komplex von mehreren Sedimentationskörpern bestehen, bei Festgesteinen aus einer einzelnen Schicht oder einer Abfolge von Schichten ähnlicher Gesteinsausbildung und ähnlichen Durchtrennungsgrades.
In Hessen erfolgt durch die hydrogeologische Landesaufnahme eine umfassende Systembeschreibung der hydrogeologischen Teilräume.
Eine kurze Beschreibung aller hydrogeologischen Teilräume von Hessen befindet sich im Geologischen Jahrbuch Hessen 130/2002 (Seite 5 bis 19).
Im Fachinformationssystem Grund- und Trinkwasserschutz Hessen (Gruschu) findet man unter dem Thema "Fachdaten" neben der Hydrogeologischen Raumgliederung auch die Inhalte der Hydrogeologischen Übersichtskarte incl. der hydrogeologische Einheiten.