Wasserhaushalts- und Wärmemodell für das hessische Rhein- und Maingebiet (Südhessen)
Aktuelle Vorhersagen für Südhessen
Für Südhessen mit den Zuflüssen zu Rhein und Main lag bereits ein LARSIM-Wasserhaushaltsmodell vor, das von der Hochwasservorhersagezentrale seit Oktober 2010 zur operationellen Abfluss- und Wasserstandsvorhersage eingesetzt wird. Das bestehende Modell wurde um das Wärmemodul erweitert und kann so zur Simulation der Wassertemperaturen verwendet werden.
Der Main selbst ist nicht Bestandteil des Wasserhaushaltsmodells Südhessen. Daher wurde für den hessischen Mainabschnitt von der Landesgrenze Bayern / Hessen bis zur Mündung in den Rhein ein neues Modell aufgestellt. Zur Abbildung des Mains wurde das ca. 77 km lange Gerinne in 50 Simulationsabschnitte unterteilt. Besonders relevante Modellknoten sind dabei 7 Wassertemperaturmessstellen, 3 Abflusspegel, 6 Wehre, 5 Kläranlagen, 4 Kraftwerke, 6 Industrieeinleiter und Mündungspunkte der wichtigsten Zuflüsse des Mains.
Für den operationellen Betrieb des Wärmemodells stehen die bereits für die Hochwasservorhersage aufbereiteten Daten aus der Datenfernübertragung zur Verfügung. Neben aktuellen Messwerten der Pegel und Temperaturmessstellen werden Niederschlagsdaten gemeinsam mit weiteren Klimadaten (Lufttemperatur, Globalstrahlung, Relative Feuchte, Windgeschwindigkeit und Luftdruck) in einer zentralen Datenbank gespeichert.
Kombiniert mit Ergebnissen aus numerischen Vorhersagemodellen des Deutschen Wetterdienstes werden die Wassertemperaturvorhersagen in der Hochwasservorhersagezentrale des HLNUG mindestens einmal täglich berechnet. Für rund 15 südhessische Pegel und Messstellen erfolgt eine visuelle Ausgabe der Berechnungsergebnisse mit einer Vorhersagezeit von bis zu 7 Tagen.