Einführung
Die Bodenflächendaten 1:50.000 für Hessen (BFD50) stellen eines der wichtigsten bodenkundlichen Kartenwerke dar. Sie orientieren sich zunächst an den wachsenden Anforderungen externer Nutzer wie Behörden, Universitäten und geowissenschaftliche Büros, aber auch an den vielfältigen Aufgaben der bodenkundlichen Landesaufnahme und des Bodenschutzes sowie der Hydrologie, Hydrogeologie und Geologie am HLNUG.
Dies führte zu einer neuen Produktgeneration geowissenschaftlicher Daten und Karten, mit dem primären Ziel einer Bereitstellung allgemeiner flächenbezogener bodenkundlicher Datengrundlagen, die für vielfältige Fragestellungen eingesetzt werden können. Im Mittelpunkt steht die strukturierte Beschreibung des Bodens für diskrete Flächeneinheiten unter steter Beachtung der Bodennutzung bzw. Bodenbedeckung.
BFD50, 2. Ausbaustufe
Die BFD50 wurde schrittweise von 1996 bis 2000 als vorläufige Ausgabe und dann 2002 als amtliches Kartenwerk herausgegeben. Seit 2002 wurden zahlreiche Korrekturen, regionale Neubearbeitungen und Qualitätssicherungsmaßnahmen am Kartenwerk durchgeführt. Dabei flossen unterschiedlichste Datengrundlagen in die Bearbeitung ein. Hierzu gehören im Wesentlichen:
- Korrekturen aufgrund von Fehlermeldungen
- Neukartierungen
- Projektauswertungen
- Erkenntnisse aus der Bodenschätzung (nicht systematisch, nur regional)
- Neue GK25
Die Bodenflächendaten der 2. Ausbaustufe der BFD50 sind nun im BodenViewer Hessen enthalten.
Was ist neu?
Hinsichtlich des Änderungsanteils der einzelnen Blätter ist beispielsweise auch die jetzt in der BFD50 enthaltene potenzielle natürliche Bodenverbreitung für Siedlungs‐, Industrie‐ und Verkehrsflächen betroffen.
- Das Kartenlayout der Bodenkarte der BFD50‐2 wurde dem Layout der BFD25 angepasst, die 2011 veröffentlicht wurde. Herausgegeben werden 64 Karten des TK50‐Blattschnittes für die Fläche Hessens.
- Die Bereitstellung der Daten erfolgt zukünftig ausschließlich über Dienste (WMS/WFS). Diese beiden Produktschienen werden in Kürze bereitstehen.
- Des Weiteren wurde eine einheitliche, dokumentierte Methodenbank, die eine vielfältige Auswertung der Bodengrunddaten bzw. verschiedene inhaltliche Sichten auf die Grunddaten zulässt, entwickelt. Die Dokumentation der Bodengrunddaten und Methoden ermöglicht eine transparente Nutzung der Daten seitens der Anwender.
Die folgende Abb. zeigt die Intensität der Überarbeitung nach TK25 Blätter (Änderungen gegenüber der 1. Auflage).
- Flächendeckende, blattschnittfreie Bodeninformation bzw. digitales Kartenwerk
- Bildung von "Kartiereinheiten" (Bodengrundinformation) nach den wichtigsten Standortfaktoren (Bodenaufbau und -bedeckung)
- Bereitstellung von zahlreichen thematischen Auswertungen auf Basis definierter Methoden
- Transparenz durch Dokumentation aller zugrundeliegenden Sachdaten und Methoden
Die BFD50 eignen sich aufgrund ihrer allgemeinen Bodenflächeninformation für eine Vielzahl von Fragestellungen des mittleren Maßstabsbereiches. Anwendungsgebiete sind:
Planung:
- Umweltplanung
- Landschaftsrahmenplanung bis Landschaftsplanung
- Naturschutzplanung
- Bodenschutzplanung
- Agrarstrukturplanung
- Forstplanung
- Trassenplanung
- Umweltverträglichkeitsstudie, Umweltverträglichkeitsprüfung
- EU-Wasserrahmenrichtlinie
- usw.
Vollzug:
- Bodenschutz
- Naturschutz
- Landwirtschaft
- Forstwirtschaft
- Denkmalpflege
- usw.
Forschung:
- Bodenkunde
- Geographie, speziell Bodengeographie
- Land- und Forstwirtschaftswissenschaften
- Geologie, Hydrogeologie
- Hydrologie
- Historische Wissenschaften, speziell Archäologie, Vor- und Frühgeschichte
- usw.