Bodenverdichtung
Eine Bodenverdichtung ist in der Regel die Folge einer Befahrung von zu nassen Böden mit zu großen Lasten. Sie kann auf Böden unter land- und forstwirtschaftlicher Nutzung ebenso auftreten wie im Garten- oder Weinbau. Auch im Landschaftsbau, bei der Rekultivierung oder Renaturierung sowie generell bei Baumaßnahmen besteht die Gefahr, dass bei unsachgemäßem Einsatz von zu schweren Maschinen bei zu feuchten Bodenverhältnissen großflächige Verdichtungen entstehen.
Ist ein Boden verdichtet, ist das Volumen der mit Luft oder Wasser gefüllten Hohlräume zwischen den Bodenpartikeln reduziert. Die Struktur des Bodens, das sogenannte Bodengefüge, ist gestört, was seine Funktionsfähigkeit beeinflusst. Die Folgen können Minderungen der landwirtschaftlichen Erträge, negative Auswirkungen auf das Bodenleben und eine schlechtere Versickerung des Niederschlagswassers sein, was wiederum bei starken Regenfällen zu erhöhter Bodenerosion und Belastungen von Gewässern führen kann.
Zur Vorsorge gegenüber Bodenverdichtungen bedarf es einer umfassenden Abschätzung der Verdichtungsempfindlichkeit der Böden. Landwirtschaftliche Arbeiten sollten erst nach ausreichender Abtrocknung der Böden durch Landmaschinen mit möglichst niedrigen Radlasten durchgeführt werden. Durch den Anbau von Zwischenfrüchten und konservierende Bodenbearbeitung kann ein stabiles Bodengefüge erhalten werden. Größere Bauvorhaben sollten zur detailierten Planung der Befahrung sowie Um- und Zwischenlagerung von Böden möglichst durch eine qualifizierte bodenkundliche Baubegleitung unterstützt werden.
Die Sanierung von Verdichtungen ist sehr aufwändig und erfordert eine fundierte Planung. Erfolge stellen sich häufig erst nach langer Zeit ein.