Bodenproben und Analytik
Um den Bodenzustand zu erfassen, erfolgt im Rahmen verschiedener Projekte (Boden-Dauerbeobachtung, Aufnahme von Vergleichs- und Musterstücken der Bodenschätzung, bodenkundliche Landesaufnahme) eine Entnahme von Bodenproben. Je nach Zweck und Ziel des jeweiligen Untersuchungsprogrammes kommen dabei unterschiedliche Probennahmestrategien zum Einsatz: So können Bodenproben als Punktproben direkt aus einer Profilwand oder aber als Flächenmischproben, gestört oder ungestört (mittels eines Stechzylinders oder –rahmens) sowie horizontspezifisch oder tiefenstufenbezogen gewonnen werden.
An den entnommenen Bodenproben wird eine Vielzahl von chemischen und physikalischen Untersuchungen durchgeführt: Je nach Projekt werden bodenchemische Standardparameter (z.B. pH-Wert, Humusgehalt) und Nährstoffgehalte bestimmt, bodenphysikalische Analysen (z.B. Korngrößen-, Porengrößenverteilung) durchgeführt sowie Schwermetalle, organische Schadstoffe oder Radionuklide analysiert. Dabei können mit Hilfe von Messverfahren wie ICP-MS, ICP-OES, GC-HRMS oder HPLC selbst sehr geringe Konzentrationen nachgewiesen werden. Wenn aufgeführt, werden die Untersuchungen nach den in der Bundes-Bodenschutzverordnung (BBodSchV) vorgeschriebenen Normen oder Verfahren durchgeführt.
Bodenprobenbank
In der Bodenprobenbank des HLNUG wird Rückstellmaterial aller entnommenen Bodenproben archiviert. Sie befindet sich im HLNUG-Bohrkernlager in Hünstetten-Limbach. Aktuell sind hier etwa 9500 Rückstellproben bei Umgebungstemperatur eingelagert. Sie dienen einerseits der Beweissicherung, andererseits stehen sie für spätere Nachuntersuchungen zur Verfügung, insbesondere auch im Hinblick auf verbesserte Analyseverfahren oder zukünftig zu untersuchende Inhaltsstoffe.