Hirschkäfer
Das Hirschkäferbeobachternetz
Der Hirschkäfer gehört zu den größten und populärsten Käfern in Deutschland. Um mehr Informationen über diesen eindrucksvollen Käfer zu sammeln, startete 2007 der Sachbereich Naturschutz der FENA, heute Abteilung Naturschutz des HLNUG, das Hirschkäferbeobachternetz.
Dieses Netz umfasst heute über 300 Naturfreunde aus ganz Hessen und wächst weiter an. Im Vordergrund dieser Bemühung steht das Ziel, den Zustand der hessischen Hirschkäfervorkommen besser einschätzen zu können und bei Bedarf die Lebensbedingungen der Art zu verbessern.
Es sollen Fragen beantwortet werden wie:
- Wo kommt er vor?
- Wo ist er besonders häufig anzutreffen?
- Welche Baumarten besiedelt er?
- Gibt es starke Schwankungen der Bestände?
Denn nur wo die Vorkommen bekannt sind, können die Belange des Hirschkäfers bei der Landesplanung und bei der Bewirtschaftung von Waldflächen berücksichtigt werden. Wir freuen uns daher über jeden Nachweis per E-Mail oder Post - am liebsten mit einem Foto. Denn dann können auch Unsicherheiten, gerade bei weiblichen Tieren, geklärt werden.
Die eingegangenen Hirschkäfer-Meldungen werden derzeit in unsere Artendatenbank übernommen. Sie helfen uns, den Zustand der hessischen Hirschkäfervorkommen besser einschätzen zu können und bei Bedarf die Lebensbedingungen der Art zu verbessern.
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(Angaben zu personenbezogenen Daten sind freiwillig)
Die große Hirschkäfer-Pirsch
„Den Hirschkäfer kennt jeder, leider häufig nur dem Namen nach“ – so begründete das Julius Kühn Institut die Wahl des Hirschkäfers zum „Insekt des Jahres 2012“.
Damit das nicht so bleibt, haben sich das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie und der Landesverband Hessen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) für die große Hirschkäferpirsch in Hessen zusammengetan.
Gemeinsam wollen wir versuchen, hessischen Schülerinnen und Schülern durch kinder- und jugendgerechte Arbeitsmaterialien das Leben des Hirschkäfers anschaulich zu machen. Der Lebenskreis von der Larve bis zum Käfer veranschaulicht dabei zentrale Informationen zum größten hessischen Ökosystem: dem Wald.
Ein attraktiver Flyer und eine ausführliche Broschüre laden dazu ein, sich intensiver mit dem Hirschkäfer zu beschäftigen. Und wer einen Hirschkäfer gefunden hat, der wird dazu eingeladen, seine Fotos und Fundberichte an die zentrale Sammelstelle des HLNUG zu senden. Gleichzeitig gibt es in Broschüre und Internet viele Tipps, wie dem Hirschkäfer im eigenen Garten geholfen werden kann. Auch konkrete Hilfemaßnahmen wie die Anlage von Hirschkäferwiegen z. B. durch Ortsgruppen der SDW sind geplant.
Auch Sie können aktiv werden für den Hirschkäfer: melden Sie uns Ihre Funde oder gestalten Sie Ihren Garten hirschkäferfreundlich. Helfen Sie mit, dass der größte einheimische Käfer auch in Zukunft in Hessen seine Kreise zieht.
Größe: Weibchen bis zu 5 Zentimeter, Männchen bis zu 8 Zentimeter. Größe ist abhängig davon, wie viel Nahrung die Larve in ihrer Entwicklungszeit hatte
Aussehen: schwarzbraune Farbe, Flügeldecken und die Mandibeln (Geweih) schimmern rotbraun
Verbreitung: von Portugal bis nach Mittelasien und Mittelengland bis nach Syrien
Lebensdauer: während die Larven des Hirschkäfer bis zu 8 Jahre braucht um sich zu entwickeln, lebt der Hirschkäfer nur wenige Tage bis wenige Wochen
Lebensraum: alte Bäume mit hohem Totholzanteil, meist an lichten trockenen Stellen in südexponierter Lage, Parkanlagen, Friedhöfe, Gärten
Der Hirschkäfer bevorzugt alte Eichenwälder, Eichen-Hainbuchen-Wälder und Kiefern-Traubeneichen-Wälder der Ebene und der niederen Höhenlagen. Dabei kommt er insbesondere an lichten, trockenen Stellen in südexponierter Lage vor. Auch alte Parkanlagen und Gärten in Waldnähe werden gerne besiedelt. Charakteristisch für die Art sind Altholzbestände (150-250 Jahre) mit einem hohen Anteil von alten, absterbenden Bäumen und Stümpfen der Eiche.
Hauptflugzeit des Hirschkäfers ist von Ende Mai bis Mitte Juli, meist in den frühen Abendstunden.
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)
Tel.: 0641-4991 262
Ansprechpartner: Christian Geske
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Landesverband Hessen
Tel.: 0611-300909