Aktuelles
Monatliche Neuigkeiten zu den aktuellen Ergebnissen des hessischen Wolfsmonitorings, der Begutachtung von Nutztierschäden und allgemeine Informationen zum Wolfsmanagement:
6. Mai 2024
- Bilanz zu den Nutztierschäden im Februar und März: In dem Zeitraum zwischen 1. Februar und 31. März 2024 hat es in Hessen nachweislich einen Wolfsübergriff auf Nutztiere gegeben. Der Fall ereignete sich im Februar im Landkreis Fulda bei Ehrenberg. Bei dem Übergriff wurde ein Schaf getötet und ein weiteres Schaf verletzt. An dem toten Schaf konnte die DNA der Wölfin GW3092f gesichert werden, welche bereits mehrfach an Nutztierschäden nachgewiesen wurde. Zum Zeitpunkt des Übergriffs waren die Weidetiere nicht nach dem in der Richtlinie „Weidetierschutz“ definierten Grundschutz geschützt.
- Meldung eines verletzten Pferdes in Mühltal: Am Morgen des 30.04.2024 wurde dem Wolfszentrum Hessen über die Polizeidienststelle Ober-Ramstadt ein verletztes Pferd mit Verdacht auf Wolfsübergriff im Bereich Mühltal, Landkreis Darmstadt-Dieburg gemeldet. Daraufhin war am selben Vormittag ein amtlicher Wolfsberater vor Ort um den Fall zu dokumentieren, Spuren zu sichern und genetische Abstriche zu nehmen. Sobald die notwendigen Teilergebnisse der DNA-Analyse und der Begutachtung vorliegen, kann der Fall abschließend bewertet werden. Der Bearbeitungszeitraum dauert in der Regel 2-3 Wochen. Das Ergebnis der amtlichen Feststellung sowie das der DNA-Analyse, werden sobald diese vorliegen auf der Homepage des WZH veröffentlicht. Weitere Informationen zu dem Fall stellt das Polizeipräsidium Südhessen auf dem Presseportal unter POL-DA: Mühltal-Traisa: Verletztes Pferd auf Koppel / Zeugin meldet sich bei der Polizei | Presseportal zur Verfügung.
15. März 2024
- Landwirtschaftsministerium plant Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht: Im Rahmen der Vorstellung des Sofort-Programms „11+1 für Hessen“ am 23.02.2024 verkündeten Ministerpräsident Rhein und Wirtschaftsminister Mansoori, dass die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht eines der 12 Projekte der neuen Regierung ist, welches unmittelbar und mit hoher Priorität realisiert werden sollen. Mehr dazu unter: https://hessen.de/handeln/111-fuer-hessen.
- Installation von Fotofallen am Hohen Meißner: Im Rahmen des Wolfsmonitorings wurden im Februar am Hohen Meißner Fotofallen durch das WZH installiert und damit das Fotofallennetz des HLNUG in Nordhessen ausgeweitet. Das neu ausgestattete Gebiet grenzt an das Territorium Waldkappel, in welchem im vergangenen Monitoringjahr 22/23 ein Rudel mit Reproduktion nachgewiesen wurde. Im laufenden Monitoringjahr 23/24 konnten die Elterntiere des Rudels noch nicht nachgewiesen werden. Gemäß bundesweit geltender Monitoringstandards gilt das Territorium Waldkappel daher im laufenden Monitoringjahr zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht als bestätigt. Eine Bestätigung ist noch bis zum 30.04.2024 möglich. Nach diesem Datum gilt das Territorium für das Monitoringjahr 23/24 als erloschen.
- Wolfsnachweis durch Objektüberwachungskamera in Witzenhausen: Zu besonderer Bekanntheit gelangte Anfang März ein Wolf, der in einem Ortsteil von Witzenhausen mit Hilfe einer Objektüberwachungskamera gefilmt wurde. Das Tier wurde zum Objekt der Berichterstattung, weil es dabei gefilmt wurde, wie es den Hof eines Wohnhauses überquerte. Wichtig hierbei zu wissen ist, dass dies kein auffälliges oder problematisches Verhalten darstellt. In unserer dichtbesiedelten Kulturlandschaft ist es immer möglich, dass sich Wildtiere menschlicher Infrastruktur nähern oder diese durchqueren. Für Menschen ist dies in der Regel denn wenn die Tiere Menschen wittern, ziehen sie sich normalerweise schnell zurück. Sollte es dennoch zu einer Begegnung mit einem Wolf kommen, gelten die gleichen Regeln, wie sie auch bei anderen Wildtieren gelten: auf sich aufmerksam machen, Abstand halten und sich langsam zurückziehen, einen Fluchtweg offen lassen und die Tiere weder anfüttern noch streicheln.
- Bilanz zu den gemeldeten Nutztierschäden im Januar: Im Januar hat es in Hessen keine nachgewiesenen Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere gegeben.
- Drei weitere Nachkommen aus dem Wildfleckener Rudel genetisch erfasst: Anhand von Losungs- und Urinproben konnten im Januar 2024 drei weitere Nachkommen aus dem Wildfleckener Rudel erstmalig genetisch erfasst werden. Die Elterntiere sind seit dem Monitoringjahr 21/22 auf dem Truppenübungsplatz in der Rhön sesshaft und haben in den beiden darauffolgenden Jahren 2022 und 2023 Nachwuchs bekommen. Insgesamt konnten bisher neun der Nachkommen aus dem Rudel genetisch identifiziert werden. Zwei Nachkommen sind nachweislich nicht mehr am Leben, da sie bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen sind.
7. Februar 2024
- Bayern weist grenzübergreifendes Territorium „Hohe Rhön“ aus: In der Rhön ist ein Wolfspaar sesshaft geworden. Das Territorium befindet sich sowohl auf bayerischer als auch auf hessischer Seite. Die Verantwortung und damit auch die Berichterstattung zu dem Territorium „Hohe Rhön“ liegt bei Bayern. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Homepage des bayerischen Landesamtes für Umwelt unter: www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm
- Bilanz zu den gemeldeten Nutztierschäden im Dezember: Im Dezember 2023 hat es nachweislich einen Wolfsübergriff auf ein Schaf im Main-Kinzig-Kreis gegeben. Wolfs-DNA konnte in dem Fall nicht gesichert werden, aber das Gesamtbild lässt den Schluss zu, dass eine Beteiligung eines Wolfes mit hinreichender Sicherheit bestätigt werden kann.
- Vandalismus im Territorium Butzbach: Zum wiederholten Male wurden Kamerafallen, welche durch das WZH für das Wolfsmonitoring im Territorium Butzbach angebracht wurden, beschädigt. Die Kamerafallen wurden zum Teil mit Fäkalien beschmiert und durch Gewalteinwirkung mutwillig und irreparabel zerstört.