Forschungsprojekt
Feuersalamander
Projekttitel
Artenschutzprojekt für die Populationen des Feuersalamanders (Salamandra salamandra) in Hessen: Bestandserhebung, Monitoring, Biotopentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Wissenschaftskommunikation
Antragsteller
Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek, Institut für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen
Projektbeschreibung
Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist in der Liste der Verantwortungsarten Deutschlands aufgeführt (biologischevielfalt.bfn). Somit hat Deutschland aus globaler Perspektive eine besondere Verantwortung für den Feuersalamander. In den hessischen Waldgebieten gilt der Feuersalamander noch als häufig, jedoch fehlen belastbare Daten zu Vorkommen und Populationsdichte. Sein Lebensraum, alter Laubwald mit liegendem Totholz entlang der Oberläufe der Waldbäche, ist diversen Gefährdungen unterworfen. Zusätzlich zu den Habitatveränderungen sind Feuersalamander in Deutschland von einem Befall durch den Pilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz Bsal) bedroht. In den am Verbreitungsrand liegenden Niederlanden und in Belgien ist der Feuersalamander wegen Bsal nahezu vollständig verschwunden. Seit 2015 tauchen die ersten Fälle in der Eifel auf.
Der Nationalpark Eifel ist Teil des seit 01.01.2018 laufenden Projekts des Bundesamtes für Naturschutz „Monitoring und Entwicklung von Vorsorgemaßnamen zum Schutz vor der Ausbreitung des Chytridpilzes Batrachochytrium salamandrivorans („Bsal“) im Freiland“. Das HLNUG und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. Ziemek der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) unterstützen daher durch das Forschungsprojekt „Artenschutzprojekt für die Populationen des Feuersalamanders (Salamandra salamandra) in Hessen“ die Projekte zum Schutz der Salamanderpopulationen auf Bundesebene und bauen ein hessenweites Monitoring für den Feuersalamander auf.
Durch das Forschungsprojekt soll das bereits laufende Citizen-Science-Projekt zur Information der Öffentlichkeit über den Feuersalamander und für die Meldung von Feuersalamandern fortentwickelt werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der JLU erfassen zudem den hessischen Feuersalamanderbestand sowie die Habitateignung der Fließgewässersysteme. Dabei werden Feuersalamander stichprobenhaft auf einen Befall mit Bsal beprobt, um die Verbreitung von Bsal in Hessen zu überwachen und ein Frühwarnsystem zu entwickeln. Auch werden modellhaft Maßnahmen zur Verbesserung der hessischen Fließgewässer für die Erhaltung der Reproduktionsstandorte der Art abgeleitet und durchgeführt. Ein weiterer, wichtiger Aspekt des Forschungsprojekts ist die Information und Fortbildung der Öffentlichkeit über die akuten Gefahren für die hessischen Feuersalamander.
Projektdauer
2018-2025
Projektpartner
- Prof. Dr. Michael Lierz, Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische der Justus-Liebig-Universität Gießen
- Institut für Tierökologie und Naturbildung, Laubach-Gonterskirchen
- Hermann-Hoffmann-Akademie für junge Forscher der Justus-Liebig-Universität Gießen
- Forstämter in Biedenkopf und Hofbieber
- Nationalparkverwaltung Kellerwald-Edersee, Bad Wildungen
- Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen e. V. (AGAR), Rodenbach
- Naturschutz-Akademie Hessen (NAH), Wetzlar