KLIMPRAX Planung und Bauen
Die Zunahme von Extremwetterereignissen und die Auswirkung von Hitze haben unmittelbare negative Folgen für Gebäude und ihre Außenanlagen. Während länger andauernder Hitzeperioden heizen sich Gebäude auf und die Wärme kann nachts oftmals nur unzureichend entweichen. Bei Starkregen entstehen große Sachschäden durch eindringendes Regenwasser in Keller- und Erdgeschosse. Sturmereignisse können Schäden an Dach und Fassaden hervorrufen. Aber auch Außenanlagen sind betroffen: Versiegelte Flächen heizen sich stark auf, intensiv gepflegte Rasenflächen vertrocknen. Zusätzlich zu diesen Sachschäden stellen die dauerhaften gesundheitlichen Belastungen durch hohe sommerlichen Temperaturen eine große Beeinträchtigung der Lebens-, Arbeits- und Aufenthaltsqualität dar.
Durch planerische und bauliche Anpassungsmaßnahmen können diese Folgen weitest gehend verringert oder sogar vermieden werden. Sowohl bei Bestandsgebäuden als auch im Neubau oder im Rahmen von Sanierungsarbeiten können bei einzelnen Bauteilen Vorkehrungen getroffen werden, um das Gebäude langfristig vor Schäden zu schützen.
Dazu zählt zum Beispiel das Anbringen von Elementen wie außenliegende Verschattung, Dämmung, Dach- und Fassadenbegrünung, naturnah gestaltete Außengelände und die Pflanzung von geeigneten Bäumen.
- Wissen über die Folgen des Klimawandels hinsichtlich der baulichen Infrastruktur verfügbar machen,
- Weiterbildung der Planer und der am Bau beteiligten Gewerke,
- Synergien von Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Klimaanpassung am Gebäude und den Außenanlagen aufzeigen,
- die Arbeits- und Aufenthaltsqualität in gewerblich genutzten Gebäuden und auf den Außenanlagen verbessern
- die Beratungskompetenz der Ausführenden in der Planung und im Bau stärken.
Kommunale EntscheiderInnen, kommunale MitarbeiterInnen, PlanerInnen, Architekten, IHK
Über einen zielgerichteten Wissenstransfer wird erreicht, dass die Risiken des Klimawandels für gewerbliche Bauten und gewerblich genutzte Außenflächen kommuniziert und dass Maßnahmen aufgezeigt werden, wie diese Risiken minimiert und Chancen zur Klimaanpassung genutzt werden können. Dabei erfolgt der Wissenstransfer anhand einer zu erstellenden Informationsbroschüre und einem begleitenden partizipativen Prozess in Form zweier Workshops. Zur Verstetigung des Themas soll ein Netzwerk gegründet und potentielle Umsetzungsmaßnahmen zielgruppenspezifisch aufbereitet werden.
Bauhandwerk, Bauherrschaft sowie die Aus- und Weiterbildung im Handwerk
Um bauliche Anpassungsmaßnahmen mit den Gebäudeeigentümern zu kommunizieren und dem Handwerker Beratungskompetenz im Gespräch mit dem Kunden zu geben, werden bauteilbezogene Informationen aufgearbeitet und zur Verfügung gestellt. Zunächst findet eine Fokussierung auf das Dach statt, denn das ist der Gebäudeteil, der von allen Extremereignissen besonders stark betroffen ist. Sukzessive sollen weitere Gewerke und Gebäudeteile hinzukommen. Über die Veröffentlichung von Factsheets für Fachhandwerker, Bauherren und die handwerkliche Ausbildung werden Argumente für die Notwendigkeit baulicher Anpassungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Ein Erklärfilm zum diesem Thema soll Bauherrn aber auch andere Bevölkerungsgruppen sensibilisieren. Mit der Entwicklung einer Unterrichtseinheit für die Aus- und Weiterbildung im Handwerk, soll die Vermittlung von Wissen zum Klimawandel im Allgemeinen und in Verbindung mit speziellen Fachkenntnissen zur Klimaanpassung im Handwerk adressiert werden. Mehr Infos dazu hier.