Städte und Gemeinden
Städte und Gemeinden sind im Klimawandel von steigenden Temperaturen, Hitzewellen und intensiveren Starkregenereignissen betroffen. Auf relativ kleinem Raum leben viele Menschen, die diesen zunehmenden Umweltbelastungen ausgesetzt sind. Auch durch die zahlreichen notwendigen Versorgungseinrichtungen und Infrastrukturen ist hier viel Potenzial für Schäden vorhanden.
Die sommerliche Hitzebelastung hat seit den 1990er Jahren deutlich zugenommen und wird besonders in großen Städten durch zusätzliche Aufheizung bebauter Flächen noch verschärft. Stadtbäume verlieren schon Anfang August aufgrund der starken Trockenheit ihre Blätter. Vereinzelt kann es zu Astbruch kommen. Im nahen Umfeld der Wohnviertel gelegene Grünflächen und Parkanlagen gewinnen daher immer mehr an Bedeutung, nicht nur für die Verminderung der stadtklimatischen Auswirkungen von Hitzewellen, sondern durch kühle, schattige Rückzugsorte auch für die Lebensqualität vor der eigenen Haustür.
Starkregenereignisse stellen Kommunen vor vielfältige Herausforderungen. In kurzer Zeit sammeln sich Wassermassen. Schnell sind Keller geflutet, Straßen entwickeln sich zu Flüssen und Bäche zu reißenden Strömen. Häufig ist so ein Ereignis schnell vorbei, hinterlässt jedoch erhebliche Schäden. Von Schlamm auf den Straßen und in den Kellern über Gegenstände, die zerstört wurden, bis hin zu einer Gefahr für das Leben. Dabei sind Infrastrukturen wie Elektrizitätswerke, Krankenhäuser, Altenheime, Kitas etc. Plätze, die besondere Aufmerksamkeit benötigen und geschützt werden müssen.
Zugleich erhöht sich der Konkurrenzdruck um Flächen in städtischen Gebieten z. B. durch den zunehmenden Flächenbedarf für Wohnraum, Gewerbe und Mobilität, was die Versiegelung nur noch mehr verstärkt. Das hat sowohl auf den Menschen als auch auf die verbleibende Natur in der Stadt erkennbaren Einfluss. Hitzewellen, die durch die Versiegelung nochmals verstärkt werden, belasten die menschliche Gesundheit. Bei der Arbeit ist man weniger produktiv, Nächte sind unerträglich heiß und tragen nicht mehr zur Erholung bei. Ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen oder Kleinkinder brauchen in diesen Zeiten noch einmal mehr Schutz. Daher bedarf es einer klugen Planung des knappen Raums, die den zahlreichen Ansprüchen Rechnung trägt und möglichst viele Funktionen berücksichtigt.
Anpassungsmaßnahmen
Für Anpassungsmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur ist zunächst eine Bestandsaufnahme der gefährdeten Gebiete und Objekte erforderlich, um daraufhin an die Gegebenheiten angepasste Lösungsansätze entwickeln zu können. Gibt es Viertel, die stärker betroffen sind als andere? Gibt es dort verschärfende Faktoren wie eine heute schon dichte Bebauung oder einen hohen Anteil älterer Bevölkerung, die besonders unter Hitze leidet?
Von der kommunalen Planung werden Lösungen für eine ganzheitliche nachhaltige Stadtentwicklung erwartet, die die unterschiedlichsten Interessen miteinander in Einklang bringen soll. Die Frischluftzufuhr in die Städte muss mehr denn je durch das Freihalten relevanter Flächen gewährleistet werden. Klimatisch wertvolle Gebiete müssen geschützt und stark versiegelte Areale möglichst entsiegelt werden. Zusätzlich können Dach- und Fassadenbegrünungen einen mikroklimatisch positiven Einfluss haben. Darüber hinaus tragen Park- und Wasserflächen zu einer Entschärfung der Lage bei. Um die kühlende Funktion von Grünflächen im Wohnumfeld auch in langen und heißen Trockenphasen zu erhalten, müssen in Zukunft Konzepte zur Bewässerung von öffentlichen Grünflächen umgesetzt werden.
Weitere Möglichkeiten der Anpassung finden Sie auf unserer Anpassungsseite für Städte und Gemeinden
Konkrete Tools und Materialien zu Anpassung an den Klimawandel finden Sie auf unserer Seite Handlungshilfen
Projekte, die das Fachzentrum zu diesem Themenbereich beauftragt hat.