Boden In-situ-Messungen
Durch regelmäßige Messungen werden an festgelegten Standorten die dort im Boden und an der Bodenoberfläche vorhandenen gammastrahlenden Radionuklide bestimmt. Mit dem In-situ-Messverfahren ist es möglich, ohne aufwändige Laboranalysen die aktuelle Situation schnell zu erfassen. Langfristige Zeitreihen ermöglichen es, das Ausmaß möglicher Einträge zu bestimmen.
Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie führt im Rahmen der Überwachung der Umweltradioaktivität an verschiedenen Messorten in Hessen regelmäßig Messungen der Gammastrahlung durch, die durch künstliche und natürliche Radionuklide im Boden und an der Bodenoberfläche hervorgerufen wird. Diese Messungen werden als vor Ort bzw. In-situ-Messungen bezeichnet, um sie von den Messungen zu unterscheiden, bei denen Bodenproben entnommen und im Labor analysiert werden. Die Messungen finden auf Sportplätzen und Wiesen bzw. Weiden statt, weil hier der Boden in der Regel über einen längeren Zeitraum unbearbeitet bleibt und somit an der Oberfläche abgelagerte Aktivitätseinträge direkt ermittelt werden können.
Bei den in diesem Rahmen durchgeführten In-situ-Messungen werden Radionuklide mit hochauflösenden Reinstgermanium-Detektorsystemen identifiziert und deren Aktivität bestimmt. So kann unterschieden werden, welcher Anteil der Strahlung z.B. auf das natürliche Kalium 40 oder auf das künstliche Cäsium 137 zurückzuführen ist. Letzteres hat sich infolge oberirdischer Atomwaffentests und der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl weiträumig verteilt und wird auch heute noch bei den In-situ-Messungen nachgewiesen.
Über die Downloads können Zeitreihen mit Boden In-situ-Messwerten von Cäsium 137 und Kalium 40 abgerufen werden. Zusätzlich können Sie über unser Messdatenportal im Themenbereich Radioaktivität eine Karte der hessischen Boden In-situ-Messorte ansehen und Grafiken mit Messwert-Zeitreihen aufrufen.