Umweltradioaktivität
Radioaktivität in der Umwelt wird ständig überwacht
Unsere Umwelt wird fortlaufend und systematisch auf Radioaktivität untersucht. Bund und Länder teilen sich diese Überwachungsaufgabe. Bundesbehörden überwachen kontinuierlich die Atmosphäre und die Strahlung in Bodennähe und in Gewässern. Online-Messsystemen können jede Veränderung sofort erkennen und automatisch alarmieren. Die Messstellen der Bundesländer können mit ihren Laboratorien auch geringste Spuren künstlicher Radioaktivität in Umweltproben erkennen. Im Notfall können die Messstellen der Bundesländer gemeinsam täglich viele Hundert Proben untersuchen.
Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie misst in Hessen die Radioaktivität in Lebensmitteln und Futtermitteln, in Pflanzen und im Boden, in Flüssen und Seen, im Grundwasser und im Niederschlag sowie in Reststoffen der Abfallbehandlung. Kontaminationen in Folge oberirdischer Atomwaffentests und der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl werden auch heute noch in einem Teil der Proben nachgewiesen. Ihr Beitrag zur effektiven Dosis der Menschen beträgt in Deutschland im Mittel weniger als 0,1 Prozent.
Messstellen
Im Rahmen eines Routinemessprogrammes werden jährlich etwa 600 Umweltproben aus Hessen im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie auf Radioaktivität untersucht. Die Radioaktivitätsmessstellen befinden sich in Kassel und Darmstadt. Dort wird unter anderem die in den Proben enthaltene Aktivität der künstlichen Radionuklide Cäsium 137 oder Strontium 90 gemessen. Auch die natürliche Radioaktivität, z.B. des Kalium 40 oder verschiedener Uranisotope, wird ermittelt. Die Messergebnisse werden über die nebenstehenden Links zur Verfügung gestellt. Die hinterlegten Listen werden wöchentlich aktualisiert.
Integriertes Mess- und Informationssystem
Die Messstellen des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie sind Bestandteil des "Integrierten Mess- und Informationssystems für die Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt" (IMIS). Die Messergebnisse werden unmittelbar an das Bundesamt für Strahlenschutz weitergeleitet, das im Auftrag des Bundes das IMIS betreibt.
Strahlenschutzvorsorge
Im Falle eines radiologischen Ereignisses mit Auswirkungen auf Mensch und Umwelt tritt ein Intensivmessprogramm in Kraft. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie ist darauf vorbereitet, dann täglich mehr als 100 Proben auf ihren Radioaktivitätsgehalt zu untersuchen. Auf Grundlage dieser Messergebnisse und denen des Bundes und der anderen Bundesländer können die Folgen des Ereignisses sicher beurteilt werden. Die zuständigen Behörden verfügen somit über eine gesicherte Entscheidungsgrundlage über gegebenenfalls einzuleitende Schutzmaßnahmen.