Überwachung von Flächenbiofiltern mittels Infrarot-Thermografie
Ein Projekt des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie und der Technischen Universität Darmstadt, Institut WAR, Fachgebiet Abfalltechnik
Kurzporträt
Veranlassung | Überprüfung einer gleichmäßigen Durchströmung von Flächenbiofiltern mittels Infrarot-Thermografie |
Messparameter | Temperaturverteilung an der Filteroberfläche |
Anlagen | Flächenbiofilter von - 4 Bioabfallbehandlungsanlagen - 1 Mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage |
Messungen | 5 Messkampagnen pro Anlage |
Beteiligte | Projektdurchführung: TU Darmstadt, Institut WAR, Fachgebiet Abfalltechnik Projektbegleitung: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Dezernat W5, I1 |
Veranlassung
Biofilter werden i.d.R. zur Minderung von Geruchsemissionen bei biologischen Abfallbehandlungsanlagen eingesetzt. Einen ordnungsgemäßen Betrieb vorausgesetzt, sind Biofilter durchaus geeignet, Geruchsemissionen deutlich zu reduzieren. Es liegen aber auch sehr unterschiedliche Betriebserfahrungen zum Biofilterbetrieb vor /1/. Danach werden Biofilter häufiger mit unzureichender Filterleistung beanstandet.
Eine unzureichende Biofilterleistung hängt ursächlich mit der Biologie, aber auch mit der Pflege des Filters zusammen. Voraussetzung für eine optimale Reinigungsleistung ist u.a. die gleichmäßige Durchströmung von Flächenbiofiltern. Ist diese nicht gewährleistet, können lokal überlastete Zonen mit hohen Strömungsgeschwindigkeiten neben schlecht durchströmten Zonen liegen.
Verbesserungen in der Eigenkontrolle könnten hier zu deutlichen Vorteilen führen. Eigenkontrollen werden üblicherweise mittels
- optischer Kontrollen
- Geschwindigkeitsmessungen (Abluft)
- Geruchsmessungen (periodisch)
betrieben. Die Thermografie bietet hierüber hinaus die Möglichkeit, die Temperaturverteilung über die gesamte Fläche zu ermitteln und damit die Funktionsfähigkeit eines Flächenbiofilters zu überwachen /2/.
Messparameter
- Flächenbiofilter werden mittels Infrarot-Thermografie untersucht
- Der Parameter Temperaturverteilung an der Filteroberfläche wird als Kenngröße für die Durchströmung des Biofilters erfasst
- Mehrere Messkampagnen werden in zeitlichen Abständen durchgeführt
- Zur Verifizierung der Messungen werden an der Filteroberfläche TOC-Messungen vorgenommen
Anlagen
Insgesamt werden 5 Flächenbiofilter untersucht. Diese sind unterschiedlichen biotechnischen Abfallbehandlungsanlagen zur Abluftreinigung nachgeschaltet.
4 Bioabfallkompostierungsanlagen mit unterschiedlichen Verfahrenskonzepten
1 mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage zur Aufbereitung und Stabilisierung von Restabfall
Untersuchungsbeteiligte
Technische Universität Darmstadt, Institut WAR Fachgebiet Abfalltechnik
Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie Dez. Abfall und Immissionsschutz, Wiesbaden
Literatur
/1/ Strecker, A.: Biofilter - Praxiserfahrungen aus der Anlagenüberwachung in: Bioabfallkompostierung, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie 2001
/2/ Bockreis, A., Steinberg, I., Jager, J.: Bestimmung der Strömungsverhältnisse in Biofiltern mittels Infrarot-Messungen in VDI-Berichte 1478, 1999