Indikatorensysteme
Umgangssprachlich ist ein Indikator ein Hinweis auf einen bestimmten Sachverhalt (lateinisch: indicare = anzeigen). Umweltindikatoren geben einen Überblick über Zustand und Entwicklung der Umwelt. Sie richten den Blick auf wesentliche Trends der Umweltentwicklung. Mit einer gezielten Auswahl aus der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Umweltdaten und -beobachtungen werden wesentliche Veränderungen der Umwelt festgehalten und komplexe Ursache-Wirkungszusammenhänge erfasst. Dabei sollen Indikatoren leicht verständlich, anschaulich und nachvollziehbar bleiben.
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsgebiete für Indikatoren. Umweltindikatoren stehen für die Abbildung komplexer oder schlecht direkt messbarer Sachverhalte (z. B. der Nitratgehalt im Grundwasser für die Wasserqualität des Grundwassers). Bioindikatoren dagegen nutzen (wiederkehrende Entwicklungen von) Tier- oder Pflanzenarten - beispielweise Flechten, die durch ihr Vorkommen bestimmte Umweltbedingungen – im genannten Fall die Luftverunreinigungen - anzeigen können. Auch gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Indikatorensystemen auf Bundes- und Landesebene. Die Länderinitiative Kernindikatoren (LiKi) - eine Arbeitsgemeinschaft von Umweltfachbehörden der Länder und des Bundes - hat einen Satz umweltspezifischer Nachhaltigkeitsindikatoren auf der Grundlage einer gemeinsamen Definition erarbeitet.
Umweltindikatoren unterstützen die Identifizierung von Bereichen mit Handlungsbedarf im Hinblick auf das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und werden herangezogen, um durch eine systematische, zielorientierte und kontinuierliche Umweltbeobachtung, ein sogenanntes Umweltmonitoring, die Entwicklung zu verfolgen und / oder den Erfolg von Maßnahmen zu begleiten (Evaluation). Indikatoren dienen somit der Information und Kommunikation, der Beratung und der Erfolgskontrolle.
Um die Folgen des Klimawandels zu dokumentieren, wurde ein neues Indikatorenset erarbeitet, das ebenfalls stetig aktualisiert und weiterentwickelt wird.