Umweltindikatoren Hessen
Rohstoffproduktivität
- Verhältnis des Bruttoinlandsprodukts zum Rohstoffverbrauch (Index) [1994=100] [1]
Bedeutung
Die Rohstoffproduktivität drückt aus, wie viel wirtschaftliche Leistung (dargestellt als Bruttoinlandsprodukt (BIP)) durch den Einsatz einer Einheit Rohstoffe erzeugt wird. Die Gewinnung und Nutzung eines Rohstoffs geht stets mit Material-, Energie- und Flächeninanspruchnahme, Stoffverlagerung sowie Schadstoffemissionen einher.
Die Rohstoffproduktivität nimmt zu, wenn eine wirtschaftliche Leistung (gemessen in Geldeinheiten) mit einem geringeren Materialaufwand erbracht wird. Eine solche Verbesserung der Materialeffizienz kann in allen Wirtschaftsbereichen erzielt werden. In den Bereichen, in denen – wie etwa im Baubereich – große Stoffmengen bewegt werden, sind Materialeffizienzsteigerungen besonders wirksam. Beispielsweise trägt eine Verlagerung von Investitionen vom Neubau in die Sanierung von bestehenden Gebäuden erheblich zur Rohstoffproduktivität bei, da hier vergleichbare Geldströme mit sehr viel geringeren Materialströmen verbunden sind.
Definition
Die materialseitige Bezugszahl für die Rohstoffproduktivität setzt sich zusammen aus verwerteten abiotischen Rohstoffen aus der inländischen Natur zuzüglich importierter abiotischer Güter zuzüglich Saldo aus Empfang und Versand abiotischer Güter aus dem Handel zwischen den Bundesländern.
Zu den nicht-erneuerbaren (abiotischen) Rohstoffen gehören Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas, etc.) sowie Mineralien (Erze, Steine und Erden) und deren Erzeugnisse.
Zur Berechnung des Indikators wird das Bruttoinlandsprodukt (preisbereinigt, verkettet), gemessen in Mio. EUR, ins Verhältnis zur Inanspruchnahme an nicht-erneuerbaren Rohstoffen, gemessen in physischen Einheiten (1.000 Tonnen), gesetzt. Der Indikator ist als Index auf das Referenzjahr 1994 bezogen und normiert.
Datenquelle
Die Datenzusammenstellung erfolgt durch den Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AK UGRdL).
[1] Dieser Indikator gehört zu einem gemeinsamen Satz von 25 umweltspezifischen Nachhaltigkeitsindikatoren (Umweltindikatoren) des Bundes und der Länder, der erstmals im Jahr 2004 von der Umweltministerkonferenz (UMK) beschlossen wurde. Die Länderinitiative Kernindikatoren (LiKi) kümmert sich um die Entwicklung, Pflege und Dokumentation dieser Indikatoren.