Umweltindikatoren Hessen
Energieproduktivität
- Verhältnis des Bruttoinlandsprodukts zum Endenergieverbrauch (Index) [1991 = 100] [1]
Bedeutung
Die Endenergieproduktivität stellt ein Maß für die Effizienz der Energieverwendung dar. Sie drückt aus, wieviel Einheiten wirtschaftlicher Leistung (Bruttoinlandsprodukt) pro Einheit eingesetzter Endenergie erzeugt werden. Je mehr volkswirtschaftliche Leistung (BIP) aus einer Einheit eingesetzter Endenergie erwirtschaftet wird, umso effizienter geht die Volkswirtschaft mit Energie um. Die Endenergieproduktivität berücksichtigt, im Gegensatz zur Primärenergieproduktivität, nicht die unterschiedliche Effizienz der Kraftwerkstypen und erweist sich somit als vorteilhaft für die Effizienzbewertung der Produktion sowie dem Energieeinsatz der privaten Haushalte. Auch witterungsbedingte Einflüsse werden somit sichtbar.
Mit der vom Indikator als Index erfassten Endenergieproduktivität wird die zeitliche Entwicklung der Entkopplung der Wertschöpfung vom Energieverbrauch verfolgt und die Energieeffizienz einer Volkswirtschaft dokumentiert. Die Indexdarstellung mit einem Basiswert von 100 Prozent im Ausgangsjahr 1991 ermöglicht durch Außerachtlassung unterschiedlicher absoluter Ausgangsniveaus eine gute Vergleichbarkeit zwischen den Ländern. Tendenziell profitieren dienstleistungsorientierte Standorte stärker von Fortschritten bei der Energieproduktivität. Dies ist bei länderübergreifenden Vergleichen zu berücksichtigen. Ebenso reduziert die Verlagerung energieintensiver Produktion ins Ausland die Aussagekraft des Indikators.
Definition
Die Energieproduktivität ergibt sich aus der wirtschaftlichen Leistung Bruttoinlandsprodukt (preisbereinigt, verkettet) bezogen auf den Primärenergieverbrauch. Sie wird als Index (1991 = 100) dargestellt. Die jährliche Energieproduktivität berechnet sich nach folgender Formel:
EEPIndex= BIP/EEV
EEPIndex : Endenergieproduktivität [Index]
BIP: Bruttoinlandsprodukt
EEV: Endenergieverbrauch
Die verwendeten Daten sind nicht temperaturbereinigt. Durch die Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 2005 gibt es mit der Einführung einer jährlich wechselnden Preisbasis (Vorjahrespreisbasis) für die Deflationierung anstelle der bisherigen Festpreisbasis grundlegende Neuerungen. Durch Verkettung der Einzelergebnisse werden langfristige Vergleiche möglich. Preisbereinigte Größen werden in den Veröffentlichungen des Arbeitskreises "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" (AK VGRdL) jetzt nur als Kettenindizes und Veränderungsraten, jedoch nicht als Absolutwerte in Mrd. EUR dargestellt.
Datenquelle
Die Daten zum Bruttoinlandsprodukt werden vom Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (AK VGRdL) ermittelt. Die Daten des Indikators werden durch den Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AK UGRdL) zusammengestellt.
[1] Dieser Indikator gehört zu einem gemeinsamen Satz von 25 umweltspezifischen Nachhaltigkeitsindikatoren (Umweltindikatoren) des Bundes und der Länder, der erstmals im Jahr 2004 von der Umweltministerkonferenz (UMK) beschlossen wurde. Die Länderinitiative Kernindikatoren (LiKi) kümmert sich um die Entwicklung, Pflege und Dokumentation dieser Indikatoren.