Waldschäden durch Insekten
Gefährdung der Waldbestände durch Insekten
Klimatische Veränderungen können Auswirkungen auf die Entwicklung und Verbreitung von Schädlingen haben. Dies betrifft auch die Wechselbeziehung zwischen Bäumen und Insekten. Die Entwicklung und Verbreitung von Baumschädlingen kann sich verändern. Hier spielen sowohl klimatische Bedingungen als auch das Nahrungs- und Brutraumangebot sowie mögliche Konkurrenzen mit anderen Arten eine Rolle. Wärmere Temperaturen können die Entwicklung und Verbreitung einiger Schädlingsarten fördern. Wärmeliebende Schadinsekten wie beispielsweise Eichenwickler, Schwammspinner, Frostspinner und Eichenprozessionsspinner, die zur Eichenfraßgesellschaft gehören, können sich im Zuge des Klimawandels verstärkt auch in neue Lebensräume ausbreiten und häufiger Massenvermehrungen durchlaufen.
Bäume können einerseits durch eine längere Vegetationszeit vom Klimawandel profitieren. Andererseits können durch zunehmende extreme Witterungsverhältnisse wie Trockenperioden oder Stürme die Abwehrkräfte der Bäume geschwächt und sie anfälliger für Schädlinge werden. Als Folge eines starken, mehrmaligen Fraßes können vermehrt Bäume absterben.
Definition und Berechnungsweg
Der Indikator beschreibt die Schäden an den Eichen durch die Eichenfraßgesellschaft und wird mit der jährlichen Waldzustandserhebung der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt ermittelt.
Dafür werden die Bäume aufgenommen, an denen die spezifischen Schäden durch die jeweilige Schädlingsart beobachtet werden. Die Erfassung der Insektenschäden an den Bäumen erfolgt nach verschiedenen Schadenskategorien (Beurteilung der Schädigung in 5%-Schritten):
- Keine Schädigung
- Geringe Schädigung (5 %)
- Mittlere Schädigung (10 % bis 25 %)
- Starke Schädigung (≥30 %)
Systematisch werden mit einem über Hessen verteilten Rasternetz seit 1984 an jedem Stichprobenpunkt festgelegte Stichprobenbäume begutachtet. Die Rasterweite des landesweiten Stichprobennetzes beträgt 8x8 km. An 139 Aufnahmepunkten werden jeweils 24 Bäumen begutachtet.
Hinweise zur Interpretation der Werte
Die Grafik zeigt die durch die Eichenfraßgesellschaft verursachten Schäden an Eichen. Dargestellt wird der prozentuale Anteil der geschädigten Bäume nach verschiedenen Schadstufen.
Es ist zu erkennen, dass besonders trockene und heiße Sommer längerfristig die Entwicklung der Schädlinge fördern und zu höheren Anteilen geschädigter Bäume führen. So konnte nach dem Rekordsommer 2003 in den darauffolgenden Jahren 2004 bis 2007 eine Zunahme der Schädigung beobachtet werden. Starke Schädigungen wurden seit 2004 erstmals beobachtet.