Waldbrandgefährdung
Gefahren des Klimawandels für hessische Wälder -
Erhöhte Waldbrandgefährdung
Der Zustand der Wälder ist in einem Bundesland wie Hessen mit einem Waldanteil von über 42 % von großer Bedeutung. Wärmere Sommer und längere Trockenphasen bedeuten Hitze- und Trockenstress für Wälder und damit einhergehend auch eine erhöhte Waldbrandgefahr.
Neben steigenden Sommertemperaturen und verminderten Niederschlägen in der Vegetationszeit kann auch eine nicht an die ökologischen und klimatischen Bedingungen angepasste Mischung von Baumarten das Waldbrandrisiko erhöhen. Starke Gefährdung besteht bei dicht stehenden Nadelholz-Reinbeständen.
Definition und Berechnungsweg
Die Waldbrandgefährdung wird mit Hilfe des kanadischen Fire-Weather-Index (FWI) abgeschätzt, der für längerfristige Beobachtungen verwendet wird. Für die tagesaktuellen Warnmeldungen hingegen wird der WBI-Index genutzt. Die Waldbrandgefährdung auf Basis des FWI errechnet sich aus meteorologischen Größen wie Lufttemperatur, relativer Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit, Niederschlagsmenge und Bodenbewuchs.
Für jeden Tag von Anfang März bis Ende Oktober (an insgesamt 229 Tagen) wird eine Gefährdungsstufe ermittelt; dabei bedeutet Stufe 1 „keine Gefahr“, Stufe 2 „geringe Gefahr“ bis hin zu Stufe 5 „extrem hohe Gefahr“.
Aus den Messdaten der insgesamt 17 Klimastationen des Deutschen Wetterdienstes wird der Waldbrandindex für Hessen berechnet. In der Tabelle sind die Mittelwerte der Waldbrandgefährdung für verschiedene 30-Jahres-Zeiträume dargestellt:
1961-1990 | 1971-2000 | 1981-2010 | 1991-2020 | |
Waldbrandstufe 1+2 | 192 | 186 | 180 | 167 |
Waldbrandstufe 3 | 25 | 28 | 31 | 36 |
Waldbrandstufe 4+5 | 11 | 15 | 18 | 26 |
Hinweis zur Interpretation der Werte
Die Tabelle zeigt die mittlere Anzahl der Tage mit der jeweiligen Gefahrenstufe innerhalb der Vegetationsperiode von Anfang März bis Mitte Oktober verschiedener 30-Jahres-Zeiträume. Es kann eine Zunahme der Tage mit Stufen mittlerer und höherer Gefährdung (Stufe 3 bis 5) innerhalb der letzten 50 Jahre beobachtet werden; die Tage mit geringer Gefährdung nahmen somit ab.