Veränderung der Anzahl der Hitzewellentage und Hitzewellenintensität
Zunahme von Hitzewellen
Hitze stellt für die Gesundheit besonders dann eine Belastung dar, wenn sie an mehreren aufeinander folgenden Tagen auftritt und keine ausreichende nächtliche Abkühlung erfolgt, um einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen. Diese lang andauernden Hitzeereignisse, auch als Hitzewelle bezeichnet, werden in Folge des Klimawandels häufiger und nehmen auch in ihrer Intensität zu.
Definition und Berechnungsweg
Sobald an mindestens drei Tagen in Folge die Maximaltemperatur 30°C überschreitet, wird diese Phase als Hitzewelle definiert. Sie hält so lange an, wie die mittlere Maximaltemperatur über die gesamte Periode über 30°C bleibt und an keinem Tag eine Maximaltemperatur von 25°C unterschritten wird. Dieser Ansatz, nur die Maximaltemperaturen zu berücksichtigen, kann deshalb verwendet werden, da er zu ähnlichen Ergebnissen wie die komplexere Berechnung unter Berücksichtigung von Temperaturminima führt. Die Intensität einer Hitzewelle ergibt sich durch Aufsummierung der Temperatursummen über 30°C an Tagen mit Hitzewellen und wird in der Einheit Kelvin angegeben.
Die Anzahl der Hitzewellentage und die Intensität der Hitzewellen werden wegen der unterschiedlichen räumlichen Ausprägung für die drei Gebiete Bergland, Nord- und Mittelhessen sowie Rhein-Main-Gebiet dargestellt. In die gebietsbezogenen Berechnungen fließen jeweils die täglichen Temperaturmaxima von drei Klimastationen des Deutschen Wetterdienstes ein. Die ausgewählten Stationen zeichnen sich durch langjährige Datenerfassung, vergleichsweise homogene Messreihen und die Eignung, das jeweilige Gebiet gut zu repräsentieren, aus.
Für das Gebiet „Bergland“ werden Daten der Klimastationen „Kahler Asten“, „Wasserkuppe“ und „Kleiner Feldberg“ verwendet. Das Gebiet „Nord- und Mittelhessen“ repräsentieren die Klimastationen „Göttingen“, „Gilserberg-Moischeid“ und „Gießen. Für das Gebiet „Rhein-Main-Gebiet“ gehen Daten der Klimastationen „Geisenheim“, „Frankfurt Flughafen“ und „Mannheim“ in die Auswertung ein.
Hitzewellentage und auch Hitzewellenintensität werden in der Abbildung mit gleitenden 10 Jahresmittelwerten dargestellt, zum Beispiel umfasst der Wert für das Jahr 2020 die Jahre 2011 bis 2020.
Hinweis zur Interpretation der Werte
Klimawandelbedingt haben Hitzewellen auch in Hessen zugenommen, insbesondere seit den 1990er Jahren und noch einmal nach dem heißen Sommer 2015. Besonders betroffen ist das Rhein-Main-Gebiet, dort haben Hitzewellentage und -intensität am stärksten zugenommen.