Wiesbaden, 26.06.2023 – Es mag paradox erscheinen, doch die schweren Gewitter mit Starkregen, die auch Hessen vergangene Woche heimgesucht haben, ändern nichts daran: Es ist viel zu trocken. Die Bilder aus dem letzten Sommer sind uns noch gut in Erinnerung: Verdorrte Felder, trockene Rasenflächen, trockene Seen. Obwohl es erst Juni ist, haben auch diesen Sommer schon Wälder gebrannt, erste Kommunen schränken die Wasserentnahme ein. Zwar hat – anders als in vergangenen Jahren – das feuchte Frühjahr gute Ausgangsbedingungen geschaffen: Noch haben wir keine Dürre in Hessen. Doch mit anhaltend trockenem Sommerwetter könnte sich das in den kommenden Wochen ändern, dann ist auch in Hessen wieder mit einer Dürreperiode zu rechnen.
Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) wird daher den ganzen Sommer über regelmäßig aktuelle Informationen zu den Themen Trockenheit und Dürre auf seiner Homepage bereitstellen. Diese werden alle zwei Wochen aktualisiert:
https://www.hlnug.de/themen/duerre
Auf seinem Twitter-Kanal https://twitter.com/HLNUG_Hessen wird das HLNUG melden, wenn die Webseite aktualisiert wurde oder es weitere Neuigkeiten zum Thema gibt.
Aktuell (Stand: 26. Juni 2023) liegt noch keine akute Dürresituation vor. In der ersten Hälfte des Monats Mai dominierten von Westen kommende Tiefdruckgebiete mit gebietsweisen hohen Niederschlägen, die zweite Monatshälfte sowie die ersten Juniwochen waren niederschlagsarm. In der vergangenen Woche zogen Tiefdruckgebiete mit eingelagerten Gewitterzellen über Hessen, die regional zu erheblichen Starkniederschlägen führten. Besonders betroffen war der Norden Hessens, wie der Raum Kassel und das Edergebiet, wo innerhalb weniger Stunden mehr als 50 l/m² Niederschlag registriert wurde.Die zu Beginn des Monats Mai hohen Wasserstände und Durchflüsse nahmen kontinuierlich ab. Diese Abnahme wurde zwischenzeitlich infolge der örtlichen Gewitterniederschläge an einigen Gewässern unterbrochen. Aktuell liegen die Durchflüsse der Oberflächengewässer überwiegend im mittleren Bereich. Derzeit weisen etwa ein Viertel der Gewässer leicht unterdurchschnittliche Wassermengen auf.
Bei den Grundwassermessstellen weisen ca. 35 % der Messstellen mittlere Wasserstände auf und ca. 11 % höhere und sehr hohe. An ca. 49 % der Messstellen sind die Wasserstände unterdurchschnittlich oder sehr niedrig.
Auf der HLNUG-Webseite zur Dürre gibt es nicht nur Informationen zu der aktuellen Dürrelage, sondern auch zu den Hintergründen, beispielsweise, wann genau man von einer Dürre spricht, was der Unterschied zwischen einer meteorologischen und hydrologischen Dürre ist und welche Faktoren rund um diesen Themenkomplex noch zu beachten sind. Zudem werden auch die Auswirkungen von Dürre auf die Bereiche Gewässerökologie, Fließgewässer, Boden, Geologie und Grundwasser beleuchtet, sowie Maßnahmen vorgestellt, um die Folgen von Dürren abzumindern. Auch der Einfluss des Klimawandels wird dargestellt.
Informationen zur Witterung finden Sie beim Klimaportal Hessen.