Wiesbaden, 06.03.2024 - Ob Streuobstwiesen in der Wetterau, Weinbaugebiete im Rheingau, Waldflächen in der Rhön oder kleine und mittlere Kommunen im ländlichen Raum: Die Folgen des Klimawandels stellen Mittelgebirgsregionen vor besondere Herausforderungen. „Hitze, Dürre, Starkregen und Stürme werden alle durch den zunehmenden Klimawandel häufiger und heftiger“ sagt Prof. Dr. Thomas Schmid, Präsident des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) und ergänzt: „Deswegen müssen wir zusätzlich zu Klimaschutzanstrengungen auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel umsetzen.“
Auch wenn sich strukturelle, nutzungsspezifische oder standörtliche Bedingungen zum Teil unterscheiden, lohnt doch ein Blick über den Tellerrand: Denn in vielen Kommunen in Hessen und den umliegenden Bundesländern gibt es bereits Strategien und Maßnahmen, um den Folgen der Erderwärmung zu begegnen, vom Umgang mit Starkregen und Dürre über Anpassungen in Forst- und Landwirtschaft bis hin zum Wasserrückhalt in der Landschaft. Um sich darüber auszutauschen und sich in Fachvorträgen dazu zu informieren, veranstalten die Länder Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen eine gemeinsame „Mittelgebirgskonferenz“. Der Fokus auf den Mittelgebirgsraum erklärt sich damit, dass sich manche Folgen des Klimawandels in Bereichen mit ausgeprägter Topographie besonders intensiv auswirken können. In drei Themenblöcken – "Landwirtschaft", "Forstwirtschaft" und "Wasser & Stadtplanung" – werden Impulsvorträge aus der Praxis die auftretenden Probleme ansprechen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, um die Anpassung an den Klimawandel voranzubringen.
Von Seiten des HLNUG wird die Veranstaltung durch das Fachzentrum Klimawandel und Anpassung organisiert. Die gemeinsame Konferenz mit den Partnerinstitutionen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen trifft auf sehr große Resonanz, denn es haben sich schon mehr als 900 Teilnehmende angemeldet, 378 davon aus Hessen.
Hintergrund Fachzentrum Klimawandel und Anpassung
„Das Fachzentrum Klimawandel und Anpassung im HLNUG wurde schon 2008 gegründet, als erstes solches Fachzentrum eines deutschen Bundeslandes. Damit hat Hessen besondere Voraussicht bewiesen,“ sagt Dr. Marion Hemfler, Leiterin des Fachzentrums. Inzwischen gebe es auch in vielen anderen Bundesländern ähnliche Kompetenzstellen, die sehr konstruktiv zusammenarbeiten. „Das Fachzentrum Klimawandel und Anpassung stellt insbesondere für Kommunen viele Unterstützungsangebote zur Verfügung,“ erklärt Schmid und verweist zum Beispiel auf die kommunalen Fließpfadkarten und die Handlungshilfen für klimaangepasste Gewerbegebiete und Kommunen.
Programm der Konferenz und weitere Informationen: