Wiesbaden, 03.06.2024 – Anders als der Süden Deutschlands ist Hessen am Wochenende kaum von Hochwasser getroffen worden: Starkregen hat nur stellenweise zu Meldestufenüberschreitungen an innerhessischen Pegeln und einzelnen Überschwemmungen geführt. Während sich das Wetter beruhigt, bleibt die Situation an den großen Flüssen Neckar und Rhein aber weiter angespannt.
Derzeit werden an zwei innerhessischen Pegeln Meldestufen überschritten. Die Schwerpunkte der Hochwasserlage in Hessen liegen weiterhin mit insgesamt vier Meldestufenüberschreitungen an den großen Flüssen Neckar und Rhein. Während die Pegelstände am hessischen Neckarabschnitt derzeit auf hohem Niveau verharren, steigen die Wasserstände am hessischen Rheinabschnitt weiter:
Der Pegel Rockenau/Neckar befindet sich aktuell deutlich über der Meldestufe 3, hier hat sich ein etwa 10-jährliches Hochwasserereignis ausgebildet. Im hessischen Rheinabschnitt liegt der Pegel Worms seit Sonntagabend über der Meldestufe 2. Laut aktueller Prognose wird die hessische Meldestufe 3 voraussichtlich in der zweiten Tageshälfte überschritten. Der Scheiteldurchgang wird oberhalb der hessischen Meldestufe 3 am Dienstagmorgen erwartet. Rheinabwärts wurde am Pegel Mainz die Meldestufe 2 erreicht, derzeit wird der Scheitel voraussichtlich im Verlauf des Dienstagnachmittags bis -abends im Bereich der hessischen Meldestufe 3 vorhergesagt. Am Pegel Kaub/Rhein ist mittlerweile ebenfalls die hessische Meldestufe 1 erreicht, die Überschreitung der Meldestufe 2 ist hier im Verlauf der zweiten Tageshälfte zu erwarten. Laut Prognosen bildet sich der Scheitel am Pegel Kaub in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch unterhalb der hessischen Meldestufe 3 aus.
Am hessischen Mainabschnitt werden die Wasserstände heute weiter ansteigen. Hier sind in den kommenden Tagen keine Meldestufenüberschreitung zu erwarten.
Innerhalb Hessens sind wegen der stärkeren lokalen Niederschläge von Samstag auf Sonntag der Oberlauf der Dill in Mittelhessen sowie die Weschnitz in Südhessen mit jeweils noch einem Pegel über der Meldestufe 1 betroffen. Sowohl am Pegel Fellerdilln/Dill als auch in Lorsch an der Weschnitz sind jedoch abnehmende Wasserstände zu verzeichnen. Aufgrund der Wetterberuhigung werden derzeit keine weiteren Meldestufenüberschreitungen prognostiziert. In Nord- und Osthessen gibt es derzeit keine Meldestufenüberschreitungen.
Ausblick:
Laut DWD setzt vorerst eine Wetterberuhigung ein. Am Dienstag bleibt es tagsüber niederschlagsfrei. In der Nacht zum Mittwoch ist von Nordwesten zeitweise schauerartiger Regen möglich, im Süden bleibt es bis zum Morgen überwiegend niederschlagsfrei. Auch in den nächsten Tagen wird die Hochwasserlage in Hessen weiterhin maßgeblich durch den Neckar und den Rhein bestimmt.
Für lokale Überschwemmungen und Überflutungen, die durch örtlich begrenzten Starkregen auftreten, können keine Vorhersagen erstellt werden. Bitte achten Sie stets auf die aktuellen Unwetterwarnungen des DWD.
Bitte beachten Sie: Diese Pressemitteilung bildet den Stand von heute 11:00 Uhr ab. Da es sich bei einer Hochwasserlage um ein höchst veränderliches Geschehen handelt, können die hier genannten Daten schnell veraltet sein. Aktuelle Messwerte und Hochwasservorhersagen sowie Hochwassermitteilungen des HLNUG sind laufend aktualisiert unter hochwasser-hessen.de einzusehen. Soweit verfügbar, sind dort auch die Messwerte und Vorhersagen der Nachbarbundesländer verlinkt.
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In der Hochwasservorhersagezentrale des HLNUG laufen die Daten aus den für Hessen relevanten Niederschlags- und Wasserstandsmessnetzen zusammen. Aus diesen Daten und den Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes werden Abfluss- und Wasserstandsvorhersagen für über 40 Messstellen in Hessen berechnet.