Wiesbaden, 16.09.2024 – Nachdem es mehr als 150 Jahre lang keine Wölfe in Hessen gegeben hat, steigt die Anzahl der sesshaften Tieren seit einigen Jahren langsam aber kontinuierlich an. Mit der Zunahme des hessischen Wolfsvorkommens wuchsen gleichzeitig auch die Anforderungen an das Monitoring der Tiere sowie an das Konfliktmanagement. Beides wurde in den vergangenen Jahren durch das Wolfszentrum Hessen am Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) aufgebaut und fortwährend weiterentwickelt.
„Der heute veröffentlichte Jahresbericht 2023 ist das Ergebnis eines professionellen hessischen Wolfsmonitorings und -managements. Der Bericht umfasst alle relevanten Daten und Ergebnisse für den Berichtszeitraum 2023 und das Monitoringjahr 2022/2023“ sagt Prof. Thomas Schmid, Präsident des HLNUG. „Ich freue mich, dass wir allen Interessierten diese Informationen kompakt und übersichtlich in einem Dokument zur Verfügung stellen können.“
Interessierte erfahren beispielsweise in welchen Regionen Hessens sesshafte Wölfe leben, wo es Nachwuchs gegeben hat und wie viele Wolfshinweise beim HLNUG ausgewertet wurden. Des Weiteren enthält der Bericht eine Schadensstatistik und stellt dar in welcher Höhe Billigkeitsleistungen ausgezahlt und Herdenschutzmaßnahmen gefördert wurden. Die letzten beiden Kapitel befassen sich abschließend damit, welche Maßnahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Kommunikation mit betroffenen Akteuren ergriffen wurden, um den unterschiedlichen Ängsten in Hinblick auf die Rückkehr von Wölfen zu begegnen. In diesem Rahmen werden auch die Ergebnisse der Arbeitsgruppe (AG) „Wolf in Hessen“ erläutert. Die AG wurde 2021 unter der Geschäftsführung des HLNUG gegründet und konnte erfolgreich einen regelmäßigen und konstruktiven Informationsaustausch mit allen relevanten Akteuren gewährleisten und die Erfahrungen aus den Bereichen Weidetierhaltung, Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd, Wissenschaft und Tierschutz kontinuierlich in das hessische Wolfsmanagement einfließen lassen.
Nachdem das HLNUG acht Jahre lang die zentrale Einrichtung für alle wolfsrelevanten Themen in Hessen gewesen ist, geht diese Zuständigkeit im Herbst 2024 an HessenForst über. „Ziel ist es, Kompetenzen und Zuständigkeiten weiter zu bündeln“, erläutert Landwirtschaftsminister Ingmar Jung anlässlich des Zuständigkeitswechsels. „Mein herzlicher Dank und meine Anerkennung gelten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des WZH sowie den ehrenamtlichen und amtlichen Wolfsberaterinnen und Wolfsberatern, die unter teils hohem Druck in dem Thema gearbeitet haben und weiterhin arbeiten werden.“
Da mit dem Wechsel der Zuständigkeit auch die zukünftige Verantwortung der Berichterstattung an HessenForst übergehen wird, ist der Jahresbericht 2023 der letzte Bericht von Seiten des HLNUG zum Themenfeld „Wölfe in Hessen“.
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