Wiesbaden, 02.07.2024 – Was passiert eigentlich in Hessen, wenn – bedingt durch den menschengemachten Klimawandel – ein Krisenfall eintritt? Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten gibt es? Um auf solche Szenarien bestmöglich vorbereitet zu sein, wurde am 1. Juli 2024 im Rahmen des Projektes KLIMPRAX (KLIMawandel in der PRAXis) Krisenvorbereitung die dritte hessische Übung für das Szenario „Hitze und Dürre“ durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), das Regierungspräsidium Darmstadt (RP Darmstadt), den Wetteraukreis und die Hessische Landesfeuerwehrschule (HLFS) in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz (HMdI) durchgeführt. Im Anschluss können die Übenden die aus der Übung gewonnenen Erkenntnisse zur Optimierung des Ablaufs umsetzen.
Als Grundlage für die Übung diente ein Drehbuch, welches vom Fachzentrum für Klimawandel und Anpassung im HLNUG, maßgeblich unterstützt durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) sowie weitere teilnehmende Ministerien und Behörden, verfasst wurde. Dieses beinhaltete Wirkketten (etwa zu den Themen Energie, Gesundheit, Wasser) und dazugehörige Einspielungen für die Übenden. Die Übung wurde durch eine Regie im HLNUG gesteuert. Insgesamt waren fast 80 Personen beteiligt. Bis 2027 sind sechs weitere Übungen geplant, als zusätzliche Szenarien sind „Starkregen und Hagel“ und „Sturm und Schnee“ in Vorbereitung.
„Hitze und Dürre werden in Hessen im Zuge des Klimawandels eine immer größer werdende Rolle spielen. Daraus ergeben sich auch für die Verwaltungsstäbe neue Aufgaben. In Krisenfällen bleiben wir handlungsfähig, wenn wir gut darauf vorbereitet sind. Mit diesem Projekt leisten wir dazu einen wertvollen Beitrag“, sagt Prof. Dr. Thomas Schmid, Präsident des HLNUG.
„In Krisensituationen ist es elementar, dass alle Akteurinnen und Akteure Hand in Hand zusammenarbeiten. Das gelingt umso besser, je intensiver diese Zusammenarbeit im Vorfeld geübt wird und die Abläufe detailliert aufeinander abgestimmt sind“, ergänzt Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt.
Landrat Jan Weckler stellt fest: „Die Corona-Pandemie und der Ukrainekrieg, aber auch Extremwetterereignisse in den vergangenen Jahren haben gezeigt: Krisenvorbereitung ist von entscheidender Bedeutung, wenn es um die Sicherheit der Menschen in unserem Landkreis geht. Wir bereiten uns so gut wie möglich auf verschiedene Katastrophenszenarien vor, von denen wir hoffen, dass sie gar nicht erst eintreten. Zu dieser Vorbereitung gehört auch die Teilnahme an der KLIMPRAX-Übung. Die gesammelten Erfahrungen helfen uns dabei, interne Prozesse weiter zu optimieren und auch im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben.“
Durch die Stabsrahmenübungen sollen Abläufe und Verantwortlichkeiten im Vorfeld geübt, Kaskadeneffekte von Extremwetterereignissen identifiziert und dadurch die Zusammenarbeit von Behörden und Betreibern Kritischer Infrastruktur (KRITIS) verbessert werden. KRITIS hat die Aufgabe, gesellschaftliche Funktionen wie Gesundheit, Sicherheit und das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen aufrecht zu erhalten. Durch die menschengemachte Klimakrise kann es zu Gefahren- und Schadenslagen kommen, welche die KRITIS unterbrechen oder beschädigen können. Übungen wie die des Projektes KLIMPRAX Krisenvorbereitung helfen dabei, die Resilienz von KRITIS sowie die Einsatzfähigkeit von Behörden und die Versorgungssicherheit der Bevölkerung in Krisenzeiten zu erhöhen.
In den KLIMPRAX Projekten werden gemeinsam mit den Zielgruppen praxisnahe Handlungshilfen entwickelt, um sich aktiv an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
Weitere Informationen und drei bisherige Pressemitteilungen zum Projekt gibt es hier:
hlnug.de/themen/klimawandel-und-anpassung/projekte/klimprax-krisenvorbereitung
hlnug.de/presse/pressemitteilung/ueben-fuer-den-ernstfall-bei-extremwetter
hlnug.de/presse/pressemitteilung/hessische-verantwortliche-ueben-den-ernstfall
hlnug.de/presse/pressemitteilung/hessische-verantwortliche-ueben-den-ernstfall-1