Wiesbaden, 21.03.2023 – Wie kann es gelingen, dass auch in Zukunft und in Zeiten der Klimakrise genug Wasser zur Verfügung steht? Lösungen für die wachsende Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main werden im Projekt Wassersystemmodell Rhein-Main (WaRM) erforscht. Insgesamt zehn Partner aus Forschung, Industrie und Verwaltung unter Beteiligung des Hessischen Umweltministeriums und des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) entwickeln in den kommenden drei Jahren ein Wassersystemmodell am Beispiel des Rhein-Main-Gebiets.
Klimakrise und Bevölkerungswachstum erfordern neue Konzepte
„Wir sorgen dafür, dass Hessen immer genügend sauberes Wasser hat. Das Forschungsprojekt ist eines der Vorhaben, die dafür ergänzend zu unserem ‚Zukunftsplan Wasser‘ die Grundlage legen“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz. In Hessen ist besonders die Versorgung der wachsenden Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main eine Herausforderung. Grundwasser ist hier die entscheidende Wasserressource. Vergleichbar zu anderen Ballungsräumen werden dazu auch die Grundwasservorkommen aus angrenzenden Regionen genutzt. Klimakrise und Bevölkerungswachstum stellen zudem neue Herausforderungen dar und erfordern umfassende Lösungskonzepte für ein nachhaltiges und flexibles Wassermanagement.
„Auch, wenn Grundwasser in Hessen noch in ausreichender Menge zur Verfügung steht“, betonte HLNUG-Präsident Prof. Dr. Thomas Schmid, „so zeigen unsere Daten doch auch: Wasser ist keine Endlos-Ressource. Die Grundwasserneubildung geht zurück und die so genannten „Nassjahre“, in denen sich viel Grundwasser bilden kann, werden weniger. Gleichzeitig werden die Sommer heißer und trockener, vor allem dann steigt der Bedarf, und wir Menschen verbrauchen noch mehr Wasser als sonst: In Haushalt und Garten, in der Landwirtschaft oder der Industrie. Wir müssen deshalb gute Lösungen finden, wie wir Wasser effizient und wo möglich auch mehrfach nutzen können“, so Schmid.
Das nun gestartete Forschungsprojekt zielt darauf ab, Konfliktpotenziale um die Wasserressourcen zu verringern. Untersucht werden geeignete Maßnahmen zur Steigerung von Wassermenge und -qualität und zur Verbesserung der Wassernutzungseffizienz. Am Ende sollen konkrete, für die Akteure vor Ort direkt nutzbare Empfehlungen zur Verfügung stehen. Die Ergebnisse können auch auf andere Regionen außerhalb des Rhein-Main-Gebiets übertragen werden.
Hintergrund:
Das Forschungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Fraunhofer ISI leitet und koordiniert das Verbundvorhaben. Nähere Informationen zum Projekt finden Sie unter: www.w-rm.de