Wiesbaden, 21.11.2023 – Wie können wir beim Bauen unsere Ressourcen schonen? Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, um den Einsatz von Recycling-Baustoffen zu etablieren? Welchen Beitrag können alle an Baumaßnahmen Beteiligten leisten, damit kreislaufgerechtes Bauen gelingt? Um diese und weitere Fragen dreht sich das Programm der 2. Hessischen Ressourcenschutzkonferenz am 21. November 2023. Vertreter aus Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Wissenschaft diskutieren, wie Ressourcen im Bausektor verantwortungsvoll eingesetzt und Kreisläufe im Sinne einer Circular Economy geschlossen werden können.
Natürliche Ressourcen stehen nur in einem begrenzten Umfang zur Verfügung. Diese knapper werdenden Ressourcen erfordern eine Weiterentwicklung der etablierten Wirtschaftsweisen, um bereits verwendete Rohstoffe im Wirtschaftskreislauf zu halten. Als einem der größten Nutzer von Rohstoffen kommt dem Bausektor hierbei eine besondere Verantwortung zu. Alle Baubeteiligten sind gefragt, durch gemeinsames Handeln eine effiziente und nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Hoch- und Tiefbau zu etablieren. Neben einer Verlängerung der Lebensdauer von Bauwerken, einer höheren Materialeffizienz sowie der Wiederverwendung von Bauteilen, ist der umfassende Einsatz von Recycling-Baustoffen besonders wichtig, um den Abbau mineralischer Rohstoffe zu minimieren.
Schon heute werden Bauabfälle zum größten Teil recycelt, finden als Recycling-Baustoffe aber oftmals eine minderwertige Verwendung, etwa als Füllmaterial im Tiefbau. Gut erforschte höherwertige Verwertungsverfahren wie die Herstellung von Recycling-Beton werden noch nicht konsequent angewendet. Um die vorhandenen Potenziale für den Ressourcenschutz zu nutzen, ist es wichtig, bestehende Stoffkreisläufe auszubauen und neue zu erschließen.
Die Konferenz findet am 21. November 2023 in der Woche der Europäischen Abfallvermeidung statt. Veranstaltungsort ist die Evangelischen Akademie in der Nähe des Frankfurter Römer. Es werden bis zu 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus allen Bereichen der Baubranche und des Umweltschutzes erwartet.
Programmhighlights
Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) freut sich über verschiedene Beiträge aus der Praxis: Daniel Imhäuser, Geschäftsführer von Blasius Schuster KG, referiert über innovative Bauschuttaufbereitung. Prof. Dr. Anja Rosen, Architektin und Professorin für Circular Construction an der Münster School of Architecture, zeigt, wie mit einem Planungstool für zirkuläres Bauen Baustoffe in geschlossenen Kreisläufen geführt werden können.
Daneben geht Christian Dierks, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), auf die generellen Chancen und Herausforderungen der Herstellung von Recycling-Beton und der Rückführung von sekundären Rohstoffen in den Kreislauf ein. Saskia Spohr Frey, Dezernatsleiterin Abfallwirtschaft am Regierungspräsidium Kassel, ordnet das Thema in den Rechtsrahmen ein. Die Aktivitäten und die Perspektive des Landes werden von Dr. Christian Hey und Maria Ertl vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vorgestellt.
Gemeinsam mit Karl-Hermann Krombach, Fachbereichsleiter Hochschul-, Klinikbau beim Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen, Dr. Oliver Kuhl, Dezernatsleiter Bau bei Hessen Mobil und Mathias Linder, Abteilungsleiter Energiemanagement beim Frankfurter Amt für Bau und Immobilien, diskutieren die Referierenden aus der Praxis, wie die Kette für kreislaufgerechtes Bauen geschlossen werden kann.
Das Programm wird durch eine Poster-Präsentation von Promovierenden und Studierenden hessischer Hochschulen begleitet.
Weiterführende Information und Programm zur Konferenz
Interessierte sind eingeladen, die vielfältigen Herausforderungen bei der Schließung von Stoffkreisläufen im Bausektor mit allen Teilnehmenden zu diskutieren. Nähere Informationen zum Programm sind auf der Konferenzwebseite (https://www.hlnug.de/themen/abfall/hessische-ressourcenschutzkonferenz) zu finden.