Eben noch ein unscheinbarer kleiner Bach, plötzlich ein reißender Strom – nicht erst seit der Flutkatastrophe im Ahrtal wissen wir, wie schnell das Hochwasser kommen und welche Wucht es entwickeln kann. Hochwasser- und Starkregenereignisse können Mensch, Natur und Infrastruktur schwere Schäden zufügen, deshalb ist es wichtig, vorzusorgen und Schutzmaßnahmen umzusetzen.
„Hochwasser und Starkregen sind zwei verschiedene Dinge, die aber ähnliche Auswirkungen haben und beide große Zerstörung anrichten können,“ erklärt der Präsident des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) Prof. Dr. Thomas Schmid. „Der Unterschied ist: Hochwasser können wir vorhersagen – dafür haben wir am HLNUG die Hochwasservorhersagezentrale. Bei Starkregen hingegen ist keine Vorhersage möglich, da er sehr plötzlich eintritt. Weil solche extremen Wetterereignisse überall auftreten können und im Zuge des Klimawandels immer häufiger werden, sind wir alle gut beraten, Vorsorge zu treffen“, so Schmid.
Zur Förderung des wissenschaftlichen Austauschs und der fachlichen Vernetzung veranstalten das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) und das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) seit 20 Jahren im zweijährlichen Turnus gemeinsam die Fachkonferenz „Hochwasserschutz in Hessen“. Die diesjährige Tagung findet im nordhessischen Baunatal statt und wurde am 11. Oktober 2023 von Staatsministerin Priska Hinz per Grußbotschaft eröffnet: „Das Thema ist wichtiger denn je. Die Klimakrise stellt uns vor neue Herausforderungen: Dürren, Niedrigwasser, Starkregen und Überschwemmungen werden immer häufiger“, so Hinz. „Wir können diese Ereignisse nicht verhindern, aber wir können uns darauf vorbereiten und dafür sorgen, dass die Auswirkungen auf Mensch und Natur möglichst gering bleiben.“