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NAG-Stufe (potenzielle Nitrataustragsgefährdung)

Methoden-ID233
BearbeiterMethoden AG HLUG 
verantwortlicher BearbeiterDr. Thomas Vorderbrügge 
EingangsdatenMethode 225: Profilauswertung: Nmo oder Mo in Schicht
Methode 221: NAG-Stufe aus FK-Klassifizierung
Methode 232: NAG-Stufe aus FK-Klassifizierung, Zuschläge
ErläuterungDie Methode "NAG-Stufe (potenzielle Nitrataustragsgefährdung)" beruht auf 3 Eingangsmethoden ("Profilauswertung: Nmo oder Mo in Schicht", "NAG-Stufe aus FK-Klassifizierung", "NAG-Stufe aus FK-Klassifizierung, Zuschläge"). In 4 Teilmethoden wird auf Basis der Ergebnisse aus den Eingangsmethoden die NAG-Stufe für Böden mit bestimmten Bodeneigenschaften abgeleitet:
1. NAG-Stufe, Moore
2. NAG-Stufe, Ausschluss
3. NAG-Stufe, mit Zuschlag
4. NAG-Stufe, ohne Zuschlag
Ergebnis dieser 4 Schritte ist eine Einstufung des Boden in die NAG-Stufen 1 (sehr gering) bis 5 (sehr hoch) nach verschiedenen Kriterien:
Im ersten Schritt wird Moorböden aufgrund ihres hohen Stickstoffmineralisierungspotenzials die NAG-Stufe 5 zugewiesen. Beim zweiten Schritt werden Flächen, für die aufgrund fehlender Kennwerte keine NAG-Stufe aus der FK-Klassifizierung abgeleitet werden kann, gekennzeichnet. Im dritten Schritt erhalten Böden mit besonderen Eigenschaften - wie Böden mit hohen Humusgehalten, anmoorige Böden sowie tonige Böden mit der Neigung zu Trockenrissen - einen NAG-Zuschlag um eine Stufe, wobei maximal die Stufe 5 vergeben wird. Beim letzten Schritt wird allen Böden, die nicht in den ersten 3 Schritten behandelt wurden, die NAG-Stufe auf Grundlage der Feldkapazität des Bodens zugewiesen. 
BeschreibungDie Bewertung der Nitrataustragsgefährdung (NAG) stellt eine Abschätzung der potenziellen Gefährdung aufgrund der Standortgegebenheiten dar.
Als Nitrataustrag wird die Verlagerung des Nitrats mit der Sickerung des überschüssigen Niederschlagswassers in tiefere Bodenschichten bis zum Grundwasser bezeichnet. Die Menge des verlagerten Nitrates ist abhängig von der Sickerwasserrate, die wiederum von der Feldkapazität (FK) des Bodens (Wasserspeicherfähigkeit) sowie den Klimabedingungen beeinflusst wird.
Je höher die Verweildauer des Wassers in der Wurzelzone aufgrund einer hohen Feldkapazität und einer geringen Sickerwasserrate ist, desto mehr Nitrat kann durch Pflanzenwurzeln entzogen werden und umso geringer ist die Nitrataustragsgefährdung. 

Ablauf der Teilmethoden

1. NAG-Stufe, Moore
BeschreibungAufgrund der hohen Gehalte an organischer Substanz besitzen Moorböden ein noch deutlich höheres Stickstoffmineralisierungspotenzial als anmoorige Böden, Kolluvisole, Auenlehme und Hortisole. Deshalb werden Böden mit H-Horizont grundsätzlich mit NAG 5 als sehr gefährdet eingestuft.
AuswahlSchätzungsbuch (Kopfdaten): Bodenart = (like*Mo*)
Schätzungsbuch (Methodenergebnisse der Kopfdaten): Nummer der Methode = (225) und Wert = (1)
Wert5
2. NAG-Stufe, Ausschluss
BeschreibungDie Eingangsmethode "NAG-Stufe aus FK-Klassifizierung" kennzeichnet nicht berechenbare Klassenzeichenkombinationen mit Werten < 0. Diese Werte werden übernommen.
AuswahlSchätzungsbuch (Methodenergebnisse der Kopfdaten): Nummer der Methode = (221) und Wert = (<0)
EingangsdatenNAG-Stufe aus FK-Klassifizierung, Wert
WertÜbernahme des Wertes der Eingangsdaten
3. NAG-Stufe, mit Zuschlag
BeschreibungAuf Basis der Ergebnisse der Eingangsmethode "NAG-Stufe aus Klassifizierung, Zuschläge" wird bei Böden mit besonderen Eigenschaften das Ergebnis der Methode "NAG-Stufe aus FK-Klassifizierung" um 1 erhöht, wenn der Eingangswert kleiner als 5 ist.
Darunter fallen aufgrund ihres in der Regel höheren Humusgehaltes und des damit verbundenen höheren Stickstoffmineralisierungspotenzials Kolluvisole, Auenlehme und Hortisole sowie anmoorige Böden mit Aa-Horizont.
Desweiteren zählen dazu tonige Böden mit einer Neigung zu Trockenrissen, wenn die entsprechenden Tongehalte im Oberboden vorliegen.
AuswahlSchätzungsbuch (Methodenergebnisse der Kopfdaten): Nummer der Methode = (221) und Wert = (<5)
Schätzungsbuch (Methodenergebnisse der Kopfdaten): Nummer der Methode = (232) und Wert = (>0)
EingangsdatenNAG-Stufe aus FK-Klassifizierung, Wert [T2.WERT]
BerechnungT2.WERT + 1
4. NAG-Stufe, ohne Zuschlag
BeschreibungDie Bewertung der Nitrataustragsgefährdung erfolgt in allen anderen Fällen ausschließlich auf Grundlage der Feldkapazität des Bodens und beruht auf der Methode NAG-Stufe aus FK-Klassifizierung, die wiederum auf der Methode Feldkapazität des Bodens, Klassifizierung aufbaut. Dabei entsprechen die NAG-Stufen einer Umkehrung der FK-Klassen.
EingangsdatenNAG-Stufe aus FK-Klassifizierung, Wert
WertÜbernahme des Wertes der Eingangsdaten

Methode ist Basis für:

Methode: Bodenfunktion: Funktion des Bodens als Abbau-, Ausgleichs- u. Aufbaumedium, Kriterium Nitratrückhalt